Bewegungsmerkmal
Bewegungsmerkmal (movement characteristics), äußeres und somit dem Trainer unmittelbar zugängliches Kennzeichen der sportlichen Bewegungshandlung (→Technik). Die wesentlichen Bewegungsmerkmale sind nach Meinel & Schnabel (2004) (mit Beispielen aus dem Schwimmen):
- Bewegungsstruktur (Vorbereitungs-, Haupt- und Endphase)
- Bewegungsrhythmus (räumlich-zeitlicher Verlauf, z.B. Frequenz),
- Bewegungskopplung (Koordination von Arm- und Beinbewegung),
- Bewegungsfluss (zeitliche Einordnung der Gleitphase),
- Bewegungspräzision (optimaler Fußansatz bei der Wende, Anschlag),
- Bewegungskonstanz (Gleichmaß im Zyklusweg),
- Bewegungsumfang (Amplitude der Delfinbewegung),
- Bewegungsstärke (Einsatz der Beinbewegung)
- Bewegungstempo (Zugfrequenz).
Diese Bewegungsmerkmale sichern im ausgewogenen Zusammenspiel die Bewegungsharmonie wie sie am Ende eines langjährigen Trainings in der Phase der Stabilisierung der Feinkoordination von Eliteschwimmern erreicht wird. Schwimmen ist dann nicht nur schnell, sondern auch eine Augenweide (→Bewegungsgüte). Dabei sind in der Gesamtstruktur der Merkmale der Bewegungsrhythmus und die Bewegungskopplung mehrdimenional, während die übrigen Merkmale auf jeweils einen Aspekt gerichtet sind (Meinel & Schnabel, 2007, S.140).
Selbst wenn es sich hier um äußere Kennzeichen der Bewegung handelt, so erschließen sich viele dem Trainer (Außensicht) im Schwimmen erst über Hilfsmittel (Unterwasserfenster, Unterwasserkamera, Schwimmkanal) (→Bewegungsbeobachtung). Sie sind zugleich Kriterien für die Ausbildung der sportlichen Technik. →Bewegungsqualität