Haltungsschaden
Haltungsschaden (postural deformity), (orthop.) sekundäre, fixierte (und meist nicht korrigierbare) Fehlhaltung infolge verspäteter oder unvollkommener Korrektur eines Haltungsfehlers, begünstigt durch angeborene Störungen der Skelettentwicklung oder Erschöpfung, auch durch pubertäres Längenwachstum (nach ROCHE – Lexikon). Haltungsschäden zählen in Deutschland inzwischen zu den Volkskrankheiten, hier vorrangig Rückenschmerzen. Als Korrektiv wird mehr Bewegung empfohlen. Aber ein Mehr an Bewegung verlangt auch ein Mehr an Bewegungsqualität, wenn sie die Gesundheit fördern soll. Zentrale Säulen dabei sind Stabilität und Bewegungskontrolle (Berschin, 2010). →Haltungsgymnastik, →Haltungsschwäche, →Haltungsstörung
Exkurs: „Die große Häufigkeit von Haltungsschäden in bestimmten Sportarten, insbesondere bei Jugendlichen, hat den Einfluss von sportlichen Aktivitäten auf den Haltungszustand der Sportler in Frage gestellt. Obwohl es immer noch keine endgültige Meinung über den Zusammenhang zwischen Sport und Haltungsschäden gibt, haben Forscher die Existenz bestimmter Faktoren wie Ausbleiben der Menstruation (Amenorrhö), Gelenkschwäche, stark repetitive Sportarten, Muskelungleichgewicht und andere, die das Auftreten oder die Entwicklung einiger Haltungsschäden beeinflussen könnten, festgestellt. Diese Faktoren, zusammen mit dem Einfluss des Erbes der Sportler, rechtfertigen die These einiger Autoren, dass Skoliose, Kyphose und Lordose multifaktorielle Störungen sind.“ (Stosic et al. 2011)
Mehr zum Thema: Buchbauer (2011). Präventives Muskeltraining zur Behebung von Haltungsfehlern. Totalrundrücken, Hohlrücken, Hohlrundrücken, Flachrücken und Skoliose. Gymnastik, Gerätetraining, Ernährung. Hofmann-Verlag