Kyphose

05. Februar 2020 K 0

Kyphose (kyphosis), griech. kyphos „Buckel“; pathologische Form für verstärkte (dorsale) Krümmung der Wirbelsäule  (Rundrücken) als Folge von Bewegungsmangel (Haltungsfehler), chronischer (sportbedingter) Fehlhaltung oder Wachstumsstörung der Wirbelkörper (morbus Scheuermann). →Osteochondrose

Die sportartspezifische Belastung im Schwimmen führt häufig durch die innerrotarische und adduktorische Bewegung der Arme gegen den Wasserwiderstand zu einer Kyphose (Dalichau & Scheele, 2001). In einer Studie wurden bei 70 Schwimmern die Neigungswinkel folgender Wirbelsäulenabschnitte gemessen: Lumbosakrale Wirbelsäule (a), thoraxolumbare Wirbelsäule (b), obere Thoraxwirbelsäule (g). Bei allen Schwimmarten, insbesondere beim Schmetterlingsschwimmen, wurde ein Anstieg des Winkels g beobachtet, was eine Progression der Kyphose der oberen Thoraxwirbelsäule anzeigt. Die Werte der Winkel a und b waren für jede Schwimmart unterschiedlich. Im Brustschwimmen war Winkel a am größten und im Schmetterlingsschwimmen am kleinsten. Winkel b war im Rückenschwimmen am größten und im Brustschwimmen am kleinsten (Ostrowska et al. 2001). Problematisch ist der einseitige Fokus auf die Belastung (Trainingsintensität). „Hart und schnell“ kann nie effektiv sein, wenn vorher „langsam und kontrolliert“ fehlt. Die großen Bewegungen der großen Muskeln um die Schulter herum sollten gekoppelt werden mit langsamer und kontrollierter Aktion der tieferliegenden, kleineren stabilisierenden Muskeln – dieses Zusammenwirken ergibt einen perfekten harmonischen Zug“ (Reeves, 1999).

Exkurs: Potentiell schädliche Effekte, die manchmal dem Brustschwimmen aufgrund einer Zunahme der Lendenlordose zugeschrieben werden, wurden in einer  Studie mit Freizeitschwimmern (Höfling et al. 2003) nicht bestätigt. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Wirbelsäule beim Brustschwimmen im Vergleich zur stehenden Position nicht stärker gebeugt ist. Entgegen einer weit verbreiteten Annahme gab es keinen eindeutigen Hinweis darauf, dass die Lordose beim Rückenschwimmen signifikant weniger ausgeprägt ist als beim Brustschwimmen. Die Brustkyphose war beim Brustschwimmen weniger ausgeprägt als beim Rückenschwimmen oder Stehen. Folglich sollte das Rückenschwimmen nicht als weitaus geeigneter für die Prävention und Rehabilitation von Patienten mit Rückenschmerzen angesehen werden als das Brustschwimmen (https://www.iat.uni-leipzig.de/datenbanken/iks/sponet/Record/4037291– Zugriff 05.02.2020).

Mehr zum Thema: http://flexikon.doccheck.com/de/Kyphose (Zugriff 05.02.2020)


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