Konkurrenz
Konkurrenz (competition), lat. concurrere „zusammenlaufen, aufeinanderrennen“; Rivalität, Wettkampf, ein Verhaltensmuster der Leistungsgesellschaft, andere Personen oder Gruppen übertreffen zu wollen („Konkurrenz belebt das Geschäft“). →Fairplay
Konkurrenz ist ebenso Wesensmerkmal des Leistungssports, wie dessen Gegenteil Kooperation und Solidarität, deshalb sind beide in ihrer dialektischen Wechselwirkung zu verstehen und gebrauchen. „Die Prinzipien von Konkurrenz, Leistung und Chancengleichheit sind in unserer Gesellschaft fest verankert. Spitzensport ist ein Sinnbild für Leistung und menschliches Können, eine Symbolisierung und zugleich Ritualisierung des freien Konkurrenzprinzips. Er bietet in seinen vielfältigen Sportarten/ Disziplinen dem einzelnen ein eigenes Feld für die Erforschung und Erprobung menschlicher Möglichkeiten“ (DSB-Nationales Spitzensport-Konzept). „Trainer und Trainerinnen erziehen ihre Sportler zu fairem Verhalten innerhalb und außerhalb des Wettkampfes und zum nötigen Respekt gegenüber allen anderen im Leistungssportgeschehen eingebundenen Personen“ (Ehrenkodex des DSB, 1997, S.7). Das ist zumindest die positive Sicht zur Konkurrenz im Leistungssport.
Exkurs: Im „Verdammt sein zum Erfolg“ wird oftmals das „ethische Dilemma“ vieler Trainer gesehen und angezweifelt, dass diese sich für die Gedanken des Fairplay engagieren würden (Pilz & Wewer, 1987). Und vergleicht man den Wettstreit der Nationen, dann kann man den Eindruck gewinnen, dass angesichts eines überbordenden Ressourceneinsatzes, von Doping und anderen Manipulationen der Erfolg als Ziel der Konkurrenz gegenüber der Wahrung ihrer Form zunehmend die Oberhand gewinnt (Haut, 2014). Hinzu belegen Untersuchungen aus der Pädagogik, dass Kinder nicht besser lernen, „wenn Erziehung und Unterricht zu einem von Konkurrenz bestimmten Kampf gemacht wird“ (Kohn, A. (2011). Gesunder Wettkampf?. In: Mit Kindern wachsen. 7/2011. Zugriff am 07.12.2019). Tatsächlich wirkt der Wettkampf und mit ihm der Leistungssport destruktiv, sollten die Akteure nur Erfolg haben können, wenn andere unterliegen. Da die Zahl der Unterlegenen naturgemäß immer größer ist als die der Sieger, wäre das kein gedeihlicher Nährboden zur psychischen Ausgeglichenheit seiner Akteure.
Besonders im Grundlagentraining sollten Ziele bei Wettkämpfen mehr aufgabenorientiert als leistungs- und siegorientiert sein. „Das sporttreibende Kind sollte nicht mehr fragen, bin ich besser, genauso gut oder schlechter als mein Gegner?…Statt dessen sollten die Kinder angehalten werden, zu fragen: Wie verbessern wir uns? Was können wir machen, um diese Fertigkeiten zu verbessern“? (Krüger, 1994, S.41). Madsen & Wilke (2015, S. 287) schlagen deshalb vor, junge Schwimmer schrittweise an Wettkämpfe heranzuführen und die Verantwortung auf mehrere Personen zu verteilen (z.B. Staffelwettkämpfe). Der Wettkampf bleibt aber im Leistungssport das „Salz in der Suppe“, es kommt nur darauf an, wie wir alters- und entwicklungsgemäß damit umgehen. →Wettkämpfe, kindgerechte
„Der Letzte hat keine Konkurrenz“ Horts A. Bruder (*1949), Bankkaufmann