Psychologie, differentielle
Psychologie, differentielle (differential psychology), Teilgebiet der Psychologie, das die Unterschiede zwischen Personen (Persönlichkeitsunterschiede) oder Gruppen untersucht, wie z.B. der Einfluss von Anlage und Umwelt auf unterschiedliches Verhalten, Denken und Fühlen. →Differenzierung
Beispiel: Unterscheiden sich Mann und Frau bei psychischen Merkmalen, wie zum Beispiel dem räumlichen Vorstellungsvermögen oder handelt es sich um unbewiesene Vorurteile („Einparken“)?
Kritischer Exkurs: „Es ist bis heute jedoch ungeklärt, ob der Sport, besonders aber der Spitzensport, die Persönlichkeit bildet und formt. Nach Eysenck gibt es eine Selbstselektion durch das angeborene Erregungsniveau der Extraversion vs. Introversion. Weitere selektive Mechanismen sind aber die kulturellen Bedingungen, nämlich die gesellschaftlichen Belohnungen, die mit dem Erfolg bzw. Misserfolg im Sport verknüpft sind. Wenn man mit sportlichem Erfolg Geld oder sogar viel Geld verdienen kann, dieses Geld unbedingt benötigt, und das erworbene Geld auch noch als Statussymbol und Wertmesser der Persönlichkeit herhalten muss, dann werden Personen belohnt, die stressresistent, intelligent, leistungsmotiviert und egozentrisch sowie rücksichtslos sind. Der begabte, freundliche, versöhnliche und hilfsbereite Sportler, der die sportliche Fairness zur Maxime erhebt, hat in diesem System, wenn er nicht außerordentlich talentiert ist, auf die Dauer keinen Erfolg“ (Janssen 2001).
Mehr zum Thema: http://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/differentielle-psychologie/3427-Zugriff 1.04.22