Sensibilisierung

30. Oktober 2023 S 0

Sensibilisierung (sensitization; allergisation), lat.sensibilis, wahrnehmbar; allgemein die Zunahme der Reaktionsbereitschaft auf einen Außenreiz. In der Medizin die Änderung des Zustandes einer Zelle oder eines Organsystems nach Antigenkontakt oder die Immunisierung eines Gesamtorganismus (Allergisierung*). →Allergie. In der Psychologie Steigerung der Empfindsamkeit oder Wahrnehmungsfähigkeit, im allgemeinen Sprachgebrauch für etwas empfindlich oder empfänglich machen („einnehmen“). Durch den Einsatz der Massenmedien, insbesondere des Internets, ist es in letzter Zeit gelungen, große Menschengruppen zu gewinnen, indem diese für bestimmte Lebensverhältnisse, Probleme, Krisen, Gefahren sensibilisiert wurden ohne die objektiven Zusammenhänge deutlich zu machen, („fake-news“). Die Sensibilisierung großer Personenmengen ist eine entscheidende Voraussetzung für die Durchsetzbarkeit politischer Ziele (Trump, AfD…)

In der Arbeit ist Sensibilisierung ein wesentlicher Aspekt der Führungsqualität des Trainers. So können z.B. durch die Verdeutlichung der physiologischen Vorteile des Höhentrainings Trainer und Sportler für dieses Trainingsverfahren gewonnen („sensibilisiert“) werden. Eine maßgebliche Rolle im Training spielt Sensibilisierung im Sinne einer Bahnung neuromuskulärer Prozesse durch Vorstellung und/oder vorbereitende Übungen, um differenzierter wahrnehmen und dadurch den Bewegungsablauf besser regulieren zu können“ (Matthesius in Sport A-Z). So entwickelte Graumnitz (2011) im Schwimmen ein Programm zur Sensibilisierung von Teilköperbewegungen beim Absprung vom Block zu quantifizierbaren Verbesserungen im Startbereich.

*Allergien beeinflussen die Belastungsverträglichkeit vieler Sportler. Durch eine Hypo(unter)sensibilisierung soll dem entgegnet werden. Dazu wird der Allergieauslöser, z.B. Pollen, Tierhaare in ganz kleinen Mengen unter die Haut gespritzt und in der Menge langsam in Wochenabständen bis zu einer gewissen Enddosis gesteigert. Danach müssen die Patienten über drei Jahre einmal alle 4 – 6 Wochen zum Arzt gehen. Nebenwirkungen können auftreten, sind meistens aber nicht schlimm.

 


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