Trainingsbereich
Trainingsbereich (training field), von Engelhardt & Neumann (1994) vorgenommene Einordnung von Trainingsbelastungen in den Ausdauersportarten nach biologischen Kriterien, verschiedentlich auch Belastungsbereich (Hottenrott & Neumann, 2010) oder Intensitätsstufen (Zindl, 1997), Intensitätsbereich (Schnabel et al.2008), Trainingszonen (Fernandes et al. 2024). Obwohl zu diesem übergeordneten Begriff in der Sportwissenschaft keine einheitliche Auffassung besteht (in den Sportlexika nicht einmal erwähnt), haben sich die Unterbegriffe Kompensation/Regeneration, Grundlagenausdauer I und II, sowie wettkampfspezifische Ausdauer bis zur Schnelligkeitsausdauer in der Trainingspraxis durchgesetzt. Nimmt man noch die Schnelligkeit hinzu, dann werden alle Trainingsbereiche des Wassertrainings im Schwimmen erfasst. Wenn auch die Bezeichnungen international nicht identisch sind, so ist doch die inhaltliche Einteilung der Trainingssysteme im Schwimmen bei der Ausdauer recht einheitlich (s. Tab.), bei der Schnelligkeit gleich. Im DSV wurde auf der Grundlage der Trainingsbereiche in den 90iger Jahren eine weitere Differenzierung in Belastungszonen vorgenommen (Rudolph 2008).
Da die Schwimmleistung sowohl von der körperlichen Kondition als auch vom technischen Können abhängt, sollten Trainingszonen auf der Grundlage der Physiologie und der Biomechanik gebildet werden, um über strukturierte und effektive Trainingsprogramme zu verfügen (Fernandes et al. 2024).
Trainingsbereiche für Ausdauertraining im Schwimmen in Deutschland, Australien und der Schweiz (Rudolph 2014)
Exkurs: Mit einer retrospektive Analyse der Trainingsintensitätsverteilung bei Elite- bis Weltklasse-Ausdauersportlern während verschiedener Phasen der Saison stellten Sperlich et al. (2023) bei Radfahren und Schwimmern einen geringeren Anteil an Training mit mäßiger Intensität (<72 %) und einen größeren Anteil an höherer Intensität (>16 %) fest als bei Triathleten, Eisschnellläufern, Ruderern, Läufern, Skilangläufern oder Biathleten (>80 % zu <12 %). Die vorhandene Literatur lasse aber keine allgemeinen Schlussfolgerungen zu, da die für die Quantifizierung verwendeten Methoden sehr unterschiedlich sind. Darüber hinaus fehlen oft kontextbezogene Informationen über die Art der Belastung, die Umweltbedingungen und die biomechanischen Aspekte der Belastung.
Mehr zum Thema: Rudolph (2014). Trainingsbereiche -Belastungszonen. In: Rudolph et al. Wege zum Topschwimmer, Bd. 3. 55-63