Herzhypertrophie

25. Mai 2017 H 0

Herzhypertrophie (cardiac hypertrophy), strukturelle Anpassung des Herzens an Ausdauerbelastungen (→Sportherz), die im Gegensatz zu pathologischen Herzvergrößerungen zu einer vergrößerten Leistungsfähigkeit führt. Die Herzhypertrophie hängt stark von der genetischen Veranlagung und dem Belastungsmaß ab, wobei die Trainingsintensität besonders wirksam ist. Das betrifft aber nur etwa 15% der Leistungssportler (Kindermann, 2014). Durch die Herzhypertrophie erhöht sich das Schlagvolumen wodurch die Herzfrequenz verringert und die Arbeitsweise insgesamt ökonomischer wird. Eine konzentrische Hypertrophie ist abklärungsbedürftig und nicht als Kraftsportherz zu interpretieren. Seit der Erstbeschreibung des Sportherzens vor über 100 Jahren werden mögliche Schäden diskutiert. Dagegen sprechen nicht zuletzt epidemiologische Studien, die besagen, dass die Lebenserwartung von national und international erfolgreichen Ausdauersportlern sogar verlängert ist.“ (ebenda, S.331).

Von extremer Anthropometrie unabhängig sind die für die physiologische kardiale Hypertrophie festgelegten Obergrenzen (14 mm für die maximale Wanddicke und 65 mm für den linksventrikulären Innendurchmesser in der Diastole) klinisch für alle Sportler geeignet. „Das abnormale EKG ist jedoch der Schlüssel zur Diagnose und leitet die Nachsorge, insbesondere wenn sich die Herzdimensionen innerhalb der akzeptierten Grenzen bewegen“ (Riding et al. 2012). Auf der Grundlage einer Studie bei 947 Elitesportlern ist eine linksventrikuläre Wanddicke von mehr als oder gleich 13 mm bei gut trainierten Athleten sehr selten, praktisch auf Athleten beschränkt, die im Rudersport trainieren, und mit einer vergrößerten linksventrikulären Höhlung verbunden. Darüber hinaus scheint die Obergrenze, bis zu der die Dicke der linken Herzkammerwand durch sportliches Training erhöht werden kann, 16 mm zu betragen. Daher ist es wahrscheinlich, dass Athleten mit einer Wanddicke von mehr als 16 mm und einer nicht erweiterten linken Herzkammer primäre Formen der pathologischen Hypertrophie wie die hypertrophe Kardiomyopathie aufweisen (Pelliccia et al. 1991).

 

Mehr zum Thema: https://www.germanjournalsportsmedicine.com/artikel-online/archiv-2014/heft-12/die-physiologische-herzhypertrophie-sportherz/ – Zugriff 7.07.2019


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