Apps

16. März 2017 A 0

Apps (Abkürzung von application = Programm), Anwendersoftware für Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets. Inzwischen gibt es eine Million dieser kleinen Programme, die auch für die Arbeit des Trainers nützlich wie lästig bis schädlich sein können. So ist die ständige Erreichbarkeit beispielsweise über whats-app vorteilhaft bei der Organisation des Alltages, kann aber auch nerven, wenn Eltern noch zu Unzeiten wissen wollen, ob Klein-Lisa ihre Badelatschen in der Schwimmhalle stehen lassen hat. Besonders durch Whats-app fühlen sich Kinder und Jugendliche gestresst (Knop u.a. 2015, s. Literatur unter Smartphone), sind aber selbst unermüdlich dabei.

Für professionelle, aufstrebende Sportler liefern an den Körper gebundene Computertechnologien (Wearables) Daten, um geeignete Trainings– und Wettkampfpläne zu einer Zeit zu unterstützen, in der Schüler mit akademischem Druck überlastet sind (Ng & Ryba 2018). Im Breitensport zeugt die Vielzahl angebotener Apps von zunehmendem Interesse der Hobbysportler am eigenen Fitness– und Gesundheitszustand. Inzwischen dienen Apps zur Überprüfung der Herzfrequenzvariabilität (Perrotta et al. 2017), beim Krafttrainingsmonitoring (Brown et al. 2016) oder sind ein Hilfsmittel bei der Ernährungsberatung (Curtis et al. 2017). Wesentliche Reserven gibt es noch bei der Objektivierung des Trainings durch sensorbasierte Trainings-Biofeedback-Systeme. So entwickelten Techniker eine Tablet-App, die den Prozess zur Erstellung eines personalisierten Klassifikationssystems für Trainingstechniken automatisiert und auf jede zyklische Bewegung angewendet werden kann (O’Reilly et al. 2017). Clarke (2016) stellte eine App zur Verbesserung der Antizipation vor usw. usw.. Die Flut an neuen Aps und Technologien erfordern aber auch ein neues Verständnis digitaler und internetbasierter Ethik in Sport, Bewegung und Gesundheit (Goodyear 2017).

Exkurs: Obwohl laut der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Service für Kinder unter 16 Jahren nicht bestimmt ist, senden US-Teenager 60 SMS täglich. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Smartphone-Generation weniger emphatisch, ängstlicher, unselbstständiger ist und weniger den Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung traut. „Wenn unsere Aufmerksamkeit zu stark nach außen gerichtet ist – in unseren Fällen durch das Hochladen neuer Selfies, das Spielen von Spielen auf unseren Handys-, versagen wir uns notwendige Zeit zur Reflexion, und das hat Konsequenzen für die Fähigkeit, uns in andere hineinzuversetzen…Die App-Generation definiert sich nicht über politische Ereignisse, sondern mithilfe technologischer Entwicklungen“ (Gardner, 2016). Verlassen Sie sich nicht zu 100% auf ihr Smartphone und vergessen Sie nie, dass auch Akkus eine begrenzte Lebenszeit haben.

„Wenn ich Meister über die Apps wäre, würde ich App-freie Tage verfügen“ Howard Gardner (*1943), amerikanischer Pädagoge

„Software frisst die Welt auf“ Marc Andreessen (*1971) US-Unternehmer, Mitgründer von Netscape 

Literatur: Gardner, H., Davis, K. (2014). App Generation. Yale University Press, New Haven and London

SPIEGEL-Interview mit Howard Gardner und Katie Davis: “Siri und der Sinn des Lebens”, Der Spiegel 6/2016, S.60-63


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert