Eltern

12. April 2017 E 0

Eltern (parents), Mutter und Vater (auch gleichgeschlechtlich möglich) als Verwandte ersten Grades. Im Sinne von Elternschaft biologisch die Erzeuger (Blutsverwandtschaft), rechtlich (Mutterschaft/Vaterschaft/ auch Adoptiveltern) von Gesetzgebung bestimmt, sozial als Elternrolle bei Pflege, Ausbildung und Förderung des Kindes.
Eine vertrauensvolle Eltern – Kind -Beziehung prägt die Entwicklung des Kindes grundsätzlich, unabhängig ob es sich um die leiblichen Eltern, Adoptiveltern oder feste Bezugspersonen handelt. Gesetzlich ist die „elterliche Sorge“ geregelt (§ 1631BGB Personen- und Vermögenssorge). Danach haben Kinder ein Recht auf Pflege, Beaufsichtigung und gewaltfreie Erziehung (§ 1631 (2) KJHG). →Kindeswohl

Eltern sind unersetzliche Förderer im Nachwuchstraining. Sie sind nicht nur eine psychische, sondern zunehmend eine finanzielle Stütze junger Sportler. Das beginnt mit der Zusage zur sportlichen Förderung, die in einem freiheitlichen Schulsystem stark dem Elternwillen unterliegt und erfordert Einsicht in die Anforderungen des Leistungssports (Wochenbelastung, Jahresplanung und Training während der Ferien, Wettkampfwochenenden) sowie finanzielle Unterstützung bei der Ausrüstung, Zuschüsse zum Besuch der Sportschule, zu Lehrgängen usw. Dieser Einfluss auf die sportliche Leistung ihrer Kinder ist in zahlreichen Studien nachgewiesen worden (u.a. Wilson et al. 2018; Lisinskiene et al. 2018; Frydrychová et al. 2017; Lrapf 2015). Deshalb ist eine enge und regelmäßige Zusammenarbeit mit den Eltern unverzichtbar. So sollte prinzipiell zu Beginn eines Trainingsjahres den Eltern die Trainingskonzeption erklärt und Interesse an ihrer Mitarbeit geweckt werden. Damit können auch negative Erscheinungsformen (Leistungsdruck auf das Kind, Hineinreden in die fachliche Arbeit des Trainers usw.) vermieden werden. Die deutschsprachige Fachliteratur würdigt diesen Fakt viel zu wenig, mehr die amerikanische (z.B. Gambril & Bay, 1988).

„Trias Eltern, Athlet, Trainer“ (nach Salmela, 1994)

 

Exkurs: Ich hatte einen Vortrag zur Rolle der Eltern im Leistungssport überschrieben „Ohne Eltern geht nichts…aber manchmal besser“. Oft freuen wir uns über ihre Hilsbereitschaft und Unterstützung, andererseits können sie aber auch nerven, wenn sie sich in den Trainings- und Wettkampfbetrieb als „selbsternannte Trainer“ einklinken (Ross et al. 2015) oder sogar als „Eltern-Couch“ fungieren, was besonders kritisch in Mannschaftssportarten ist (Elliot & Drummond, 2017). Nach Straub (2017) handelt es sich bei manchem elterlichem Perfektionismus im Bereich des Nachwuchsleistungssports um eine Form emotionalen Missbrauchs.

„Egal, wie groß der Kummer ist, den man mit Vater oder Mutter hat, es ist ein elementares menschliches Gebot, dass wir die achten und ehren, die uns in die Welt gesetzt haben. Das ist keine Frage des Kopfes. Das sitzt viel tiefer. Jede Gesellschaft, die dieses Gebot missachtet, zerstört ihre eigenen Wurzeln“. Elisabeth Noelle-Neumann (*1916), deutsche Publizistin und Meinungsforscherin

Mehr zum Thema: Rudolph (2014). Mein Kind schwimmt…100 Fragen von besorgten und interessierten Eltern. Dividan Hamburg

 

 

 


 


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