Asthma
Asthma (asthma), griech. astma „Atemnot“; Erkrankung der Atemwege, die bei etwa 5% der Kinder auftritt.
Im Sport haben wir es bevorzugt mit Belastungs-Asthma (Anstrengungsasthma oder belastungsinduziertes Asthma) zu tun, einer starken Verengung der Atemwege nach starker körperlicher Belastung. Ein belastungsinduziertes Asthma (EIA) und eine belastungsinduzierte Bronchokonstriktion (EIB, krampfhafter Zustand der Bronchialmuskulatur, auch Bronchospasmus) treten, je nach Sportart, bei 15-45% aller Hochleistungssportler auf (Wüstenfeld & Wolfarth 2016).
Symptome: Engegefühl im Brustkorb, Kurzatmigkeit, Reizhusten, trockene pfeifende Atemgeräusche (Giemen) mit Höhepunkt 5-10 min nach Ende der Belastung.
Ursachen: Bei der unter Extrembelastung auftretenden Hyperventilation verengen sich die Bronchien, die zudem durch die intensive Atmung austrocknen und auskühlen. Das bewirkt dann das Gefühl der Luftnot durch eine Bronchialverengung. Bei der Mehrheit an Asthmatikern unter den Schwimmern mag auch die über dem Wasser liegende Dampfschicht der Auslöser sein. Im Vergleich zu Nicht-Wassersportarten tritt Asthma bei des Wassersportarten häufiger auf, hier insbesondere bei den Ausdauerdisziplinen und auf der Elite-Ebene bei unterschiedlicher geografischer Verteilung (Montjoy et al. 2015). Aber die erhöhte Rate an positiven EIB–Tests bei Spitzenathleten sollte nicht als Beweis dafür dienen, dass Schwimmen – allein aufgrund der unterschiedlichen Expositionsmuster zwischen Probanden- Asthma bei Kindern oder Freizeitschwimmern verursacht (Greenwell 2015)..
Prävention: Allergene meiden, kein Sportverbot, aber Belastung vorsichtig steigern; weniger Lauf in kalter Jahreszeit, Abhärtung, Chlorkonzentration prüfen. Medikamentöse Behandlung (Beta-2-Agonisten, →Kortikosteroide usw.) in Absprache mit Facharzt und bei Berücksichtigung der Antidoping-Richtlinie. Erforderlich ist ein lungenfachärztliches Attest auf Grundlage einer Lungenfunktionsprüfung (Schmidt-Trucksäss, 2003). →Atemtraining
Obwohl als Prävention Sport in warmer und feuchter Umgebung empfohlen wird, klagen angeblich viele Spitzenschwimmer über Asthma. Zieht man in Betracht, dass viele Mittel, die bei Bronchitis und Asthma eingesetzt werden, anabole Wirkung haben, dann liegt der Reiz im „sanktionierten Dopen“ mittels Asthmasprays. „Es gibt keine Sportart, die den Anstrengungsasthmatikern so entgegenkommt wie das Schwimmen“ (Hollmann in FAZ, 17.06.2001).
Info der NADA: Die inhalative Anwendung der Substanzen Salbutamol, Salmeterol und Formoterol ist nicht mehr verboten. Ihr Einsatz muss aber auf dem Doping-Kontrollformular erwähnt werden. Salbutamol darf allerdings nur bis zu einer maximalen Dosis von 1600 µg pro 24 h (je nach Präparat bis zu 8 Hübe bzw. bis zu 16 Hübe am Tag) angewandt werden. Und auch Formoterol darf nur bis zu einer maximalen Dosis von 54 µg pro 24 h angewandt werden. Alle anderen Beta-2-Agonisten sind zunächst jederzeit verboten. Hierzu gehören z.B. die Substanzen Terbutalin, Fenoterol oder Reproterol. (http://www.nada.de/de/medizin/im-krankheitsfall/medizinische-ausnahmegenehmigungen-tue/asthmasprays/#.Vtv3RMuWgec)
Exkurs: Laut Studien sind etwa 5% der Menschen asthmakrank. Bei den Spitzensportlern sind es 20%, die es mit Belastungsasthma begründen. Zu den Olympischen Winterspielen 2018 hatte das norwegische Team 6000 Dosen Asthmamittel für 109 Spüortler im Gepäck. Für den Molekularbiologen Franke gibt es nur eine Erklärung: „Sportler nutzen die Krankheit, um sich zu dopen. Wer durch Sport wirklich Asthma bekommt, wird damit schnell aufhören“. (DER SPIEGEL 15/2018, S.95)
Video: Asthma bei Langstreckenschwimmern (engl.) (https://www.youtube.com/watch?v=MA-cyDm-GNc)