Rolle, soziale

07. März 2023 R 0

Rolle, soziale (social role), Verhalten, das die Gesellschaft von einem Menschen in seiner Funktion z.B. als Trainer, Mannschaftskapitän, Kampfrichter, Schwimmwart usw., aber auch in seiner familiären Beziehung (Elternrolle) oder auf das Geschlecht bezogen (Geschlechterrolle) erwartet. Rollen erleichtern das Handeln, da sie einen Verhaltensrahmen vorgeben. Eine Rolle sollte nicht bedenkenlos ausgeübt, sondern immer wieder kritisch hinterfragt werden (Rollendistanz). Die Übernahme mehrerer Rollen kann zum Rollenkonflikt führen. →Rollenlernen

Sport ist ein Gefüge von sozialen Rollen, das in Form von besonderen Anforderungen (sportmotorische Fertigkeitsmerkmale, Regeln, Trainingsmodelle usw.) an den sportinteressierten Menschen herangetragen wird (Schwier, J.: http://www.staff.uni-giessen.de/~g51039/vorlesungII.htm). In diesem Gefüge wird die Rolle des Trainers immer wieder hervorgehoben. Dabei ist Sozialkompetenz die Basiskompetenz für Kommunikation und Umgang mit sozialen Rollen (Borggrefe et al. 2006, S.24). Die Gefahr des Leistungssports besteht darin, dass der Trainer zumindest nach dem Papier als zentrale Bezugsperson für den Athleten anerkannt ist, sich aber zumeist in so vielen Rollen (Organisator, Kraftfahrer, Pfleger, Beichtstuhl usw.) verstrickt, dass er oft seiner eigentlichen Rolle nicht gerecht werden kann.

Soziale Rollen sind Gegenstand der Sportsoziologie.

„Ohne Gleichheit der Bildungschancen ist die soziale Rolle des Staatsbürgers nicht durchgesetzt. “      Ralf Dahrendorf (1929-2009), dt. & engl. Soziologe

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