Vertrauen
Vertrauen (trust), in unterschiedlichen Handlungskontexten gebrauchter Begriff. In der Psychologie spricht man auch von Urvertrauen als „ein grundlegendes Gefühl gegenüber der Umwelt und hinsichtlich der Kontaktaufnahme mit anderen Menschen“ (Wörterbuch Psychologie, 2004, S.353). Eine große Rolle spielt dabei das frühe Kindesalter, indem das Kind erfährt von seinen Eltern angenommen, gewollt und akzeptiert zu werden. Vertrauen ist ein Zustand zwischen Wissen und Nichtwissen und verzichtet auf Kontrolle. Es bezieht sich einmal auf sich selbst (Selbstvertrauen) oder in der Beziehung zu anderen. Vertrauen erlangt man, indem-:
- man regelmäßig und offen miteinander redet,
- authentisch bleibt (handelt wie man redet),
- ehrlich bleibt, lieber nichts sagt als zu lügen,
- Fehler machen und zugeben nicht als Schande betrachtet und
- sich mit Vertrauensbeweisen Zeit lässt.
Vertrauen ist die Grundlage einer erfolgreichen Trainer – Sportler →Beziehung. Dabei sollte der Trainer berücksichtigen, dass das Vertrauenskonto wie ein Bankkonto ist, wer einen hohen Kontostand anstrebt, muss mehr einzahlen als er entnimmt. Besonders Sportler, die in ihrem sozialen Umfeld wenig Vertrauen erfahren, haben eine hohe Erwartung dem Trainer gegenüber. Die Zuwendung darf dabei nicht erfolgsabhängig sein, wozu man im Leistungssport schnell neigt. Wer nur im Erfolg Vertrauen spürt, entwickelt Ängste vor Misserfolgen und Niederlagen (Baumann, 2006). →Sozialkompetenz, →Freundschaft
Exkurs: Eine Studie der Universität von Berkeley verglich das Verhalten von Personen mit deren DNA-Proben. Jene Personen, die von den Beobachtern als besonders empathisch eingestuft wurden, besaßen tatsächlich einen besonderen Oxytocin Rezeptor. Menschen, die dieses besondere Vertrauens-Gen besitzen, scheinen häufiger zu nicken, zu lächeln, halten mehr Augenkontakt und besitzen eine offenere Körpersprache. Und wer dieses Gen nicht besitzt, sei in der Tat weniger in der Lage, sich in andere einzufühlen, deren Emotionen zu interpretieren oder eben auch mit dem entgegengebrachten Vertrauen adäquat umzugehen. Jene, die als weniger vertrauenswürdig eingestuft wurden, besaßen den speziellen Rezeptor nicht. (http://karrierebibel.de/vertrauen/ )
„Vertrauen wird dadurch erschöpft, dass es in Anspruch genommen wird.“ Berthold Brecht (1898-1956) deutscher Dramatiker
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