Dauermethode

27. März 2017 D 0

Dauermethode (duration training method), Methode des Ausdauertrainings zur Verbesserung der Grundlagenausdauer, weshalb große Belastungsumfänge mit relativ niedriger Intensität und langer Belastungsdauer bei Verzicht auf Pausen charakteristisch sind (s. Tab.).

 

Dauertrainingsmethoden im Schwimmen in Anlehnung an Hottenrott & Neumann (2010. S.131/132) (* je nach Zielstrecke)

 

Exkurs: Die Dauermethode ist zwar zur Ausbildung der Grundlagenausdauer unverzichtbar, sollte aber in ihren Anteilen je nach Ausbildungsstand und ab Anschlusstraining (AST) je nach Spezialisierung variieren. Besonders im Nachwuchstraining ist durch Wechsel der Schwimmart/Einzelbewegung ein monotones Training zu verhindern (→motorischer Stereotyp). Mit zunehmender Spezialisierung ändert sich die Funktion der Dauermethode im Verhältnis zur Wettkampfleistung. Während sie für die Sprinter in geringem Umfang Voraussetzungscharakter trägt, nimmt  ihre Bedeutung über die Mittelstrecken bis zu den Langstrecken zu und nähert sich im Freiwasserschwimmen dem wettkampfnahen Bereich. In jedem Fall geht aber Qualität der Schwimmtechnik vor Belastungsdauer. Inwieweit das High-intensity-training (HIT) dem Grundlagentraining mit der Dauermethode den Rang abläuft, lässt sich nach aktueller Studienlage nicht eindeutig beantworten. Studien deuten darauf hin, dass HIIT-Protokolle zwar zeiteffizient, aber konventionellem Training bei langjährig trainierenden Ausdauersportlern nicht überlegen sind (u.a. Richer et al. 2016, Foster et al. 2015, Tuimil et al. 2011, Wang et al. 2009). Ein anderes – zu wenig beachtetes Problem – ist das der Reizverarmung bestimmter Trainingsmethoden. Wenn ein Schwimmer über Jahre seine Grundlagenausdauer vorrangig mit der Dauermethode entwickelt haben sollte (was in praxi kaum zutrifft), dann bewirkt ein Übergang in die intensivere Intervallmethode einen neuen Reiz mit entsprechenden physiologischen Reaktionen. Das war nicht anders als sich die Langstreckenläufer vom Intervalltraining ab- und dem hochvolumigen Ausdauertraining mit der Dauermethode zuwendeten (van Aaken 1971). Jede im Training eingesetzte Geschwindigkeit hat ihre Reize, aber auch ihre Wirkungen. So fordert Pöhlitz (2011) für ein komplexes Lauftraining, alle Geschwindigkeitsbereiche von 70-120 % vom Renntempo zu nutzen, denn die aerobe Ausdauerentwicklung ist nur eine Aufgabe von vielen. Die verfügbaren Studien und Trainingsanalysen von Ausdauersportlern legen nahe, dass die Kombination eines großen Volumens an Training mit niedriger Intensität mit einem sorgfältigen Einsatz von Intervallen mit hoher Intensität während des jährlichen Trainingszyklus das Best-Practice-Modell für die Entwicklung der Ausdauerleistung ist (Seiler & Tonnessen 2009).

Mehr zum Thema: http://www.sportsci.org/2009/ss.htm

 

 


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