Trainingsanalyse
Trainingsanalyse (analysis of training), auch Trainingswirkungsanalyse (Hohmann et al. 2002), Zerlegung des Trainings (in Einheit mit dem Wettkampf) in seine Einzelteile (Leistungsvoraussetzungen). Sie ist ein wesentlicher Bestandteil eines Trainings auf wissenschaftlicher Grundlage. Trainer, die „aus dem Bauch“ ihr Training gestalten, haben nur begrenzt Erfolg. Die Trainingsanalyse sollte sich auf folgende Schwerpunkte konzentrieren:
- Verlaufsdynamik wesentlicher Trainingsinhalte
- Intensitätsgestaltung in den Trainingsbereichen (Belastungszonen)
- Zyklische Gestaltung (Zyklisierung)
- Dynamik von Belastung und Erholung (nach Neumann et al. 2001, S.200)
Das Schwimmtraining ist so komplex, dass es nur noch gesteuert werden kann, wenn es gelingt, die einzelnen Faktoren zu erschließen und in ihren Zusammenhängen zu beachten. Nur in der Einheit von Trainingsdokumentation, Leistungsdiagnostik, Wettkampfanalyse und Kenntnis der psycho-sozialen Situation (äußere Leistungsvoraussetzungen, Umfeld) können die leistungswirksamen Momente des Trainings erschlossen werden (Trainingswirkung). Dazu werden auf der einen Seite viele Informationen benötigt, die aber zu wesentlichen Aussagen verdichtet werden müssen. Ferner ist eine einheitliche Terminologie erforderlich, da sonst Querschnittsvergleiche (zwischen Sportlern) nicht möglich sind und einer zentralen Betrachtung (Verbandssicht) wichtige Informationen entgehen. Eine wissenschaftliche Trainingsanalyse setzt Teamarbeit verschiedener Experten (Biomechaniker, Mediziner, Trainingsmethodiker, Psychologe, Ernährungsberater) voraus. →Trainer-Berater-System, →Ist-Zustandsanalyse, →Trainingssteuerung
Exkurs: Zunehmend werden klassische Trainingsanalyseverfahren durch modernere Verfahren auf der Grundlage automatischer (digitaler) Erfassung von Trainingsdaten abgelöst. Dazu gehören Herzfrequenz, Energieumsatz, Trainingszeit, Laufgeschwindigkeit, Zyklusfrequenz, Höhenlage, Temperatur usw. Trotz beeindruckender Fortschritte der Fitnesstracker sind diese wegen Mängel in der Datensicherheit und der eingeschränkten Daten den Anforderungen des Hochleistungstrainings noch nicht gewachsen. Zudem kommt der „Antrieb“ vom Sportler und nicht vom Fitness-Tracker.