Kurzstreckentraining
Kurzstreckentraining (short distance training), spezifisches Training ab Anschlusstraining zur Entwicklung von Leistungen über 50/100m-Disziplinen. Die Aufnahme aller 50m-Disziplinen in die Programme von Welt– und Europameisterschaften führte zu einer Profilierung des „Sprinttrainings“ im Schwimmen mit folgenden Merkmalen:
- Dominanz des „Kraft-Technik-Komplexes“, die sich aus den hohen Schwimmgeschwindigkeiten und der damit verbundenen Forderung nach hoher Antriebsleistung bei minimalem Wasserwiderstand ergibt,
- ein hoher Anteil an Starttraining, da etwa ein Drittel der Wettkampfstrecke maßgeblich durch den Start bestimmt wird,
- hohe Qualität der Delfinbewegung, die immer mehr die Übergänge bestimmt,
- große Beweglichkeit und Lockerheit der Arbeitsmuskulatur, die durch umfangreiche Pausen zu sichern ist.
- Überwinden der Geschwindigkeitsbarriere durch Training in der Gegenstromanlage und
- viele Wettkämpfe (Marsh, 1997, Rudolph, 2002).
Da ein gutes GA-Niveau eine schnellere Wiederherstellung der für Schnelligkeitsleistungen erforderlichen Energiespeicher bewirkt, spielt das Ausdauertraining auch für den Sprinter eine große Rolle, besonders in der Bewältigung kurzzeitig aufeinanderfolgender Wettkämpfe (Vor–Endlauf-Verhalten). Schwimmen bleibt auch für den Sprinter eine Ausdauersportart! Auch die weit verbreitete Auffassung, „Sprinter“ müssten weniger trainieren, ist falsch. Sie schwimmen zwar weniger Kilometer, benötigen aber für das Training von Start und Wende, den höheren Anteil intensiven und athletischen Trainings sowie größere Erholungsphasen mehr Zeit. Damit sollten „Sprinter“ im Hochleistungstraining mindestens 800 Stunden pro Jahr und 900-1000 km trainieren. →Schnelligkeitstraining, →USRPT, →race-pace-Training
Mehr zum Thema: Rudolph, K. (2014). Sprinttraining. In: Wege zum Topschwimmer, Bd. 3, S. 174-193, Hofmann Schorndorf