Laktatabbau
Laktatabbau (lactate breakdown), Entfernung der Milchsäure (→Laktat) nach anaeroben Belastungen (→Glykolyse, →Azidose) aus dem Blut und Verstoffwechslung in Leber (50%), nicht belasteter Muskulatur (30%) und Herz, Niere (je 10%). Die Geschwindigkeit des Laktatabbaus liegt bei 0,3 – 0,5 mmol/l pro Minute. Die Halbwertszeit von Laktatwerten um 10 mmol/l liegt bei 15 Minuten, wobei die Höhe der Geschwindigkeit der Laktatabnahme von der Höhe des Laktatwertes abhängt (Heck, 1990. S. 38), Dieser Prozess kann durch möglichst aktive Pause (→Kompensation) beschleunigt werden. →Laktateliminierungsrate, →Laktat-Shuttle-Theorie
Exkurs: Soultanakis et al. (2015) untersuchten die Auswirkungen der Erholung durch Eintauchen in kühles oder warmes Wasser zwischen zwei 50-m-Sprints auf die Leistungsfaktoren und die Laktatreaktionen unter simulierten Wettkampfbedingungen. Es wurde keine Korrelation zwischen den 50m-Zeiten und den Anfangs- oder Maximallaktatwerten beobachtet, und zwar bei keiner Art der Erholungsvarianten. In einer anderen Studie wurde bestätigt, dass die Schwimmer durch Ausschwimmen schneller Laktat abbauten als durch Erholung an Land. Es gab keine Unterschiede nach vom Schwimmer selbst oder vom Trainer bestimmten Programmen (Lomas, 2012). Dabei sind Muskelgruppen, die vorher nicht ermüdet waren (Wechsel der Schwimmart) zu bevorzugen (Denadai et al. 2000). Neric et al. (2009) wiesen bei Schwimmern nach, dass die elektrische Muskelstimulation eine vielversprechende alternative Erholungsbehandlung zur Senkung des Blutlaktatspiegels ist. Die Auffassung, dass Massage zum schnelleren Laktatabbau beitrage, ist wissenschaftlich nicht bewiesen.