Leistung
Leistung (performance), physikalisch power
- (Physik) Quotient aus Arbeit und Zeit (P = W : t), z.B. wird an der Zugbank in o,8 Sekunden eine Arbeit von 350 Nm bewältigt, dann entspricht das einer Leistung von 437,5 Nm/sec.
- „Grad einer körperlichen oder geistigen Beanspruchung sowie deren Ergebnis“ (MEYERS LEXIKON). Im Leistungssport nimmt die Darstellung der Leistung eine zentrale Rolle ein und wird als Einheit von Handlung und (zumeist quantitativ fassbarem) Ergebnis sportlicher Handlungen in Training und Wettkampf (→Leistungsziel) verstanden (Schnabel et al. 2008, S.36). →Rudolph-Tabelle
Eine genaue Berechnung des Verhältnisses zwischen der metabolischen Leistungsaufnahme und der mechanischen Leistungsabgabe ist aufgrund von Problemen wie der Speicherung und Rückgewinnung von Dehnungsenergie und den unterschiedlichen Energiekosten konzentrischer und exzentrischer Muskelbewegungen immer noch schwer zu erreichen. Dennoch wurden Definitionen von Leistung, Effizienz und Wirtschaftlichkeit vorgestellt, die auf der Anwendung der konventionellen Newtonschen Mechanik auf ein starres Körpermodell beruhen (van Ingen Schenau & Cavanagh, 1990).
Im Schwimmen repräsentiert die Zeit pro Strecke (letztlich die Geschwindigkeit) die Leistung, von deren Struktur (→Leistungsstruktur) andere Leistungen der konditionellen und koordinativen Leistungsfähigkeiten oder der Leistungsbereitschaft abgeleitet werden. Eine Reduzierung des Leistungsvermögens auf ein Wettkampfergebnis kann besonders im Nachwuchstraining zu Fehlbeurteilungen sportlicher Entwicklungschancen führen. Leistung sollte immer komplex (→Leistungsstruktur) und im Prozess beurteilt werden, bei Kindern und Jugendlichen (→Jugendalter) im Zusammenhang mit dem körperlichen Wachstum und dem absolvierten Training. Indem im Sport nicht der Älteste, Ranghöchste, Reichste oder Angesehenste zum Sieger erklärt wird, sondern derjenige, der die beste Leistung erbrachte, identifiziert sich der Leistungssport mit den Prinzipien der Leistungsgesellschaft: Leistung, Konkurrenz und Gleichheit.
Das Besondere an der sportlichen Leistung im Sport ergibt sich unter pädagogischem Aspekt, weil
- die Handlung mit dem eigenen Körper ausgeführt werden muss,
- der individuelle Leistungszenit im Sport früher liegt als in fast allen anderen Leistungsbereichen,
- Leistungen auf sehr einfache Weise beurteilt werden können („höher, weiter, schneller“),
- ein weltweites Wettbewerbssystem mit einheitlichen Regeln (Wettkampfbestimmungen) fairen Vergleich ermöglicht (und Unfainess verurteilt),
- somit sportliche Leistungen über Raum und Zeit verglichen werden können.
(nach https://www.uni-bielefeld.de/sport/arbeitsbereiche/ab_iv/lehre/grundlagen%20der%20sportp%E4dagogik/Lektion7n.pdf – Zugriff 02.03.2020)
„Es gibt zwei Möglichkeiten, Karriere zu machen: Entweder leistet man wirklich etwas, oder man behauptet, etwas zu leisten. Ich rate zur ersten Methode, denn hier ist die Konkurrenz bei weitem nicht so groß.“ Danny Kaye (1913-1987) US-amerikanischer Schauspieler
Mehr zum Thema: Güllich, A. (2022). Leistung und Wettkampf. In A. Güllich & M. Krüger (Hrsg.), Grundlagen von Sport und Sportwissenschaft (Handbuch Sport und Sportwissenschaft). (S. 115-138). Berlin: Springer Spektrum. Zugriff am 06.09.2022 unter https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-53404-5_9