Substitution

22. Juli 2017 S 0

Substitution (replacement therapy, substitution), lat. substituere ‚ersetzen‘; vielfältig gebrauchter Begriff in Mathematik, Musik, Wirtschaft usw.

„Substitution im medizinischen Sinne ist der Ersatz von für den Körper unbedingt notwendigen Substanzen, die für den Energie– und Baustoffwechsel benötigt werden, die vom Organismus selbst nicht synthetisiert werden können und deren ungenügende Zufuhr die sportliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigt“ (Deutscher Sportärztebund). Dazu zählen Wirkstoffe wie Vitamine, Elektrolyte und Spurenelemente sowie Nährstoffe wie Kohlenhydrate und Eiweiße. Obwohl damit eine deutliche Grenze zu Dopingmitteln gezogen ist, bewegt sich die Sportpraxis oft in einer „Grauzone zwischen Ernährung und Doping(Baum, 1998). Ein Beispiel sind Kreatin und die den Markt überflutenden Nahrungsergänzungsmittel.

Aus sportmedizinischer Sicht wird zwischen einer Substitution und der Einnahme von Supplementen unterschieden. Unter Substitution versteht man den Ersatz von durch Training und Wettkampf übermäßig verloren gegangenen Substanzen. Supplemente hingegen gehen über einen reinen Ersatz hinaus, sie sollen der Leistungssteigerung dienlich sein (Hollmann & Hettinger, 2000).

Exkurs: „Im Sport und damit auch in der Sportmedizin hat der Begriff Substitution eine Ausweitung erfahren, die ihn letzten Endes als undefiniertes Modewort erscheinen lässt. Das Wort Substitution selbst für Essen und Trinken zu benutzen ist verfehlt. Die Einordnung von Vitamin- und Mineralsalzzulagen als Substitution gibt diesen Maßnahmen eine Bedeutung, die ihnen nicht zukommt. Es wäre angebracht von Optimierung oder Bilanzierung der Nahrung zu sprechen. Bei Substitutionsempfehlungen im Ernährungsbereich ist der kommerzielle Aspekt nicht zu vernachlässigen. Daher sollten die biologischen und physiologischen Voraussetzungen hinterfragt werden. Dabei ist es essentiell, die biochemischen Randbedingungen bei der Diskussion und Wertung von Substitutionsmaßnahmen zu bedenken“ (Donike s.u., S.31)

 

Mehr zum Thema: Donike, M. (1995). Substitution aus biochemischer Sicht. Leistungssport 2/1995, 28-31 (https://www.iat.uni-leipzig.de/datenbanken/iks/open_archive/ls/lsp95_02_28_31.pdf)


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert