Bewegungsapparat

22. März 2017 B 0

Bewegungsapparat (locomotor system), Gesamtheit der an der Körperbewegung beteiligten Knochen und Muskeln sowie deren Verbindungen, in der Biomechanik die innere Biomechanik. Es wird zwischen aktivem Bewegungsapparat (Muskelsystem) und passivem Bewegungsapparat (Skelettsystem) unterschieden.

Der Bewegungsapparat ist im Sport von zentraler Bedeutung und wird im Schwimmen als Ganzkörperbewegung stark beansprucht. Schwimmen ist wegen seiner gelenkschonenden Wirkung für den Gesundheitssport zu empfehlen und kann selbst bei eingeschränktem Bewegungsapparat ausgeübt werden (→Behindertenschwimmen). Dem entgegen führen die einseitigen und sich häufig wiederholenden Zug-/Druck-/Scherbewegungen der Extremitäten im Leistungsschwimmen oft zu Beschwerden im Schulter- und Kniegelenk (Schwimmerschulter,Schwimmerknie), sowie der Wirbelsäule und in der Hüftregion, verursacht durch fehlerhafte Technik und einseitige Belastungen. Problematisch sind auch Bewegungstechniken mit Impulscharakter und häufiger Wiederholung, wie z.B. bei der Delfinbewegung mit Impulswirkung auf die Lendenwirbelsäulen-Kreuzbein Region (Fröhner, 2002).  Deshalb ist die allgemeinathletische Verfassung, insbesondere der Rumpfmuskulatur, immer auf einem hohen Niveau zu halten. Eine langfristige Teilnahme am Schwimmen hat aber die Knochendichte von Altersschwimmerinnen nicht beeinträchtigt (Greenway et al. 2012). Rumpfstabilisation, →Funktionssyndrom, →Dysbalancen, muskuläre, →Freiheitsgrade

  Schwimmlexikon-Bewegungsapparat

Teilsysteme des Bewegungsapparates (nach WICK 2005, S.69)Exkurs: Wegen der ständigen Empfehlung des Rückenschwimmens, bei meist gleichzeitigem Abraten vom Brustschwimmen bei Rückenschmerzen, untersuchten Höfling et al. (2003) 36 gesunde Schwimmer aus verschiedenen Altersgruppen. Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Annahme gab es keine eindeutigen Anhaltspunkte dafür, dass die Lordose beim Rückenschwimmen signifikant weniger ausgeprägt ist als beim Brustschwimmen. Die Brustkyphose war beim Brustschwimmen geringer als beim Rückenschwimmen oder Stehen. Folglich sollte das Rückenschwimmen nicht als weit besser geeignet für die Prävention und Rehabilitation von Patienten mit Rückenschmerzen angesehen werden als das Brustschwimmen.

Literatur:

  • Fröhner, G. (2002).Zustand des Körperbaus und des Halte- und Bewegungssystems bei Nachwuchs- und Hochleistungsschwimmern und trainingsbegleitende Prävention. DSTV-Reihe, Bd.21, 79-98
  • Mühlberger, C. (2015). Belastbarkeitssicherndes Ausgleichstraining im Sportschwimmen. Leistungsspor (45)2, 4-6 (https://www.iat.uni-leipzig.de/datenbanken/iks/open_archive/ls/lsp15_02_4_6.pdf)

Video: https://www.youtube.com/watch?v=rmdJgIGL0k0

 

 

 


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