Didaktik
Didaktik (didactics), griech. didáskein „lehren“; Theorie und Praxis des Lernens und Lehrens, die für jegliches Unterrichten und sämtliche Fachwissenschaften Geltung haben. Dazu zählen folgende Prinzipien, auch Unterrichtsprinzipien (übernommen von Wikipedia):
- Prinzip der Alters- und Entwicklungsgerechtigkeit
- Prinzip der Ganzheit
- Prinzip der Anschaulichkeit
- Prinzip der Vorbildwirkung
- Prinzip Strukturierung und Progression
- Prinzip der Wiederholung und Variation
- Prinzip der Selbsttätigkeit
- Prinzip der Sicherheit
- Prinzip der Systematik und Konsequenz
- Prinzip der Aktualität
- Prinzip der Individuation und Sozialisation
Die Sport-Didaktik befasst sich als Teilgebiet der Sportpädagogik mit „Lerninhalten, der Art und Weise der Gestaltung des Lernvorganges, einschließlich der einzusetzenden Medien sowie den sozio-kulturellen Bedingungen für das Lernen der Sporttreibenden“ (Rieken in Schnabel & Thieß, 1993, S.774). Sie bezieht verschiedene Bereiche (Nachwuchssport, Alterssport), Sportarten (Schwimmen) und das Training mit ein. Auch wenn Sportdidaktik vorrangig als „Theorie des Schulsports“ verstanden wird (Bräutigam, 2003, S. 238), gelten die pädagogischen und didaktischen Prinzipien auch für den Leistungssport, selbst wenn einige Erziehungswissenschaftler mit der Kombination Leistungssport und Pädagogik so ihre Probleme haben. Im Rahmen der Technikvermittlung geben mit den Prinzipien der Fasslichkeit, Anschaulichkeit und Bewusstheit didaktische Prinzipien wesentliche Handlungsorientierungen. Dabei werden in der Praxis immer noch vorrangig dem Lernenden Übungsformen vorgeschrieben, die er versucht nachzuvollziehen (motorische Didaktik vorschriftlicher Art). In einem anderen Ansatz (ökologisch-dynamischer Ansatz) erfolgt das Lernen auf heuristische Weise, indem der Prozess der Lösungssuche durch variable Ausführungsqualität erfolgt (Pesce 2003). →Lernen, differenzielles
Während im Schulsport eine Reihe didaktischer Modelle untereinander konkurrieren, von Sölls Sportartenkonzept bis zum Freien Bewegungsunterricht nach Auras, beschäftigt den Leistungssport besonders das Problem, wie die sportlichen Leistungen langfristig entwickelt werden, welcher Übungsaufwand erforderlich ist und in welcher Art und Weise geübt werden soll. Dabei werden unter dem Einfluss der Expertiseforschung zwei Modelle diskutiert: Der Weg über mehrere Sportarten (→Deliberate play) oder zielorientiertes Training frühzeitig in einer Sportart (→ Deliberate practice). Wir haben uns mit der Nachwuchskonzeption des DSV für den zweiten Weg entschieden ohne die Vielseitigkeit zu vernachlässigen.
Mehr zum Thema: http://egora.uni-muenster.de/lanu/sport/bindata/Didaktik%20des%20SU%20Bayreuth.pdf (Zugriff am 15.01.2019)