Lunge
Lunge (lungs), vom Brustkorb (→Thorax) umschlossenes und aus zwei Flügeln bestehendes Atemorgan, das durch seine Struktur (→Alveolen) den Gasaustausch ermöglicht. Dazu werden die fibroelastischen (fibrös = aus faserreichen Bindegewebe bestehend) Strukturen der Lunge durch Bewegungen des Zwerchfells (Bauchatmung) und der Rippen (Brustatmung) gedehnt (Einatmung) oder zusammengedrückt (Ausatmung). Die Sauerstoffanreicherung des Blutes (Arterialisierung) erfolgt durch Belüftung (Ventilation), Gasaustausch in den Alveolen (Diffusion) und Durchblutung (Perfusion) als Funktion des Kreislaufs. Die Lunge reagiert auf Ausdauertraining im Gegensatz zu Herz- und Skelettmuskeln nicht mit Hypertrophie. Aber durch verbesserte Leistung der Atemmuskulatur, des Kreislaufs und der oxidativen Enzymsysteme kann die vorhandene Diffusionskapazität effektiver genutzt werden.
Wenn auch bei Sportschwimmern die Lungenfunktion größer ist als die von Nichtschwimmern gleichen Alters und gleicher Körpergröße, so hatte eine Saison intensiven Trainings keinen Einfluss auf das Lungenvolumen oder den Gasaustausch (Miller et al. 1989). Allerdings hat das Trainingsalter und/oder ein zeitiges Alter des Trainingsbeginns einen signifikanten Einfluss auf die nachfolgende Ein-Sekunden-Kapazität ( Doherty & Dimitriou, 1997). Die verbesserte Atemökonomie des Ausdauersportlers ist besonders auf die kräftigere Atemmuskulatur zurückzuführen, weshalb im Umkehrschluss zur weiteren Verbesserung der Leistungen im Schwimmen auf die Kräftigung dieser Muskulatur verwiesen wird (Witt, in Rudolph et al. 2014). Das insbesondere, da sich im Wasser der hydrostatische Druck erheblich auf das Atemsystem auswirkt. Die Totalkapazität ist geringer. →Atmungskette, →Atmung, →Atemweg, →Lungenvolumen, →Lungenfunktionsprüfung, →Asthma
Exkurs: Im Wettkampf, oft wenige hundert Meter nach dem Start, kann besonders bei Triathleten oder Freiwasserschwimmern plötzlich eine Lungenfunktionsstörung (Lungenödem) auftreten. Der Schwimmer sollte den Wettkampf dann sofort abbrechen, sich in aufrechte Körperposition begeben (idealerweise an Land) und zusätzlichen Sauerstoff verabreicht bekommen. Dann kommt es meist nicht zu bleibenden Schäden (Herrmann, 2013).
„Anschlag im Wartezimmer einer Krankenhausambulanz: „Zur Verhütung von Löchern im Bodenbelag – und in Ihrer Lunge – bitten wir, das Rauchen zu unterlassen.“ Unbekannt
Mehr zum Thema: http://flexikon.doccheck.com/de/Lunge (Zugriff am 19.03.2019)