Relaxation
Relaxation (relaxation), lat. relaxatio „Entspannung, Erleichterung, Erlösung, Erholung“; in der Naturwissenschaft der Übergang eines Systems in seinen Grundzustand; in der Medizin die Entspannungsphase der Herzkammern und die Entspannung, die Erschlaffung von Muskeln und Sehnen nach aktiver oder passiver Anspannung.
Bei der Muskelkontraktion gleiten die Aktin- und Myosin-Filamente (Gleitfilamenttheorie) ineinander, was zu einem gewissen Spannungszustand des Muskels führt und sich in einer Verkürzung der muskulären Struktur äußert. Bei der Relaxation gleiten die kontraktilen Filamente dagegen auseinander, der Muskel erschlafft. Die Muskelentspannung, kann durch Medikamente (Muskelrelaxanzien) herbeigeführt werden, die den Muskeltonus senken. →Relaxation, längenkonstante, →Relaxation, postisometrische, →Relaxation, progressive, →Achtsamkeit
Zahlreiche Studien belegen eine positive Korrelation zwischen Imagination, Meditation, Atemtechniken und progressiver Muskelentspannung mit der sportlichen Leistung (Parnabas et al. 2014). In der Sportmedizin hat sich zur muskulären Entspannung, besonders zur Behebung muskulärer Dysbalancen, die progressive Muskelentspannung (PMR) nach JACOBSEN durchgesetzt. Zunehmend werden auch Verfahren der Psychologie genutzt, wie Entspannungsübungen (z. B. autogenes Training), die eine vegetative Gleichgewichtslage und seelische Ruhigstellung anstreben. Entspannungs- und Mobilisationstechniken, die von den Sportlern weitgehend erlernt werden können, stellt der Bereich „Sportpsychologie im BISp“ auf seiner Website vor: http://www.bisp-sportpsychologie.de/SpoPsy/DE/Infoportal/Sportpsychologische_Betreuung_im_Spitzensport/trainingstechniken/Entspannungsverfahren.html – Zugriff 29.11.22
„Atme und lass sein.“ – Jon Kabat-Zinn (*1944) amerikanischer Molekularbiologe, Achtsamkeitsforschung
Beispiele:
- Zavitaev et al. (2021) teilten Sportler in Abhängigkeit von der Muskelrelaxationsrate in zwei Gruppen ein. Athleten mit der hohen Muskelentspannungsrate konnten die schwere körperliche Belastungen ertragen und gingen in hervorragender Verfassung in die Wettkampfsaison. Dementgegen erwies sich die gleiche Trainingsbelastung für Athleten mit einer niedrigen Muskelentspannungsrate als zu hoch, was sich in einer fortschreitenden Verschlechterung der wichtigen sportlichen Qualitäten zeigte.
- Sportorientierte Achtsamkeitsinterventionen (Mindful Sports Performance Enhancement, MSPE) können für jugendliche Leistungsschwimmer von psychologischem Nutzen sein (Chen & Meggs, 2021).
Mehr zum Thema: http://flexikon.doccheck.com/de/Relaxation – Zugriff 29.11.22