Vererbung

11. August 2017 V 0

Vererbung (heredity), Übertragung genetischer Informationen (Erbanlagen) an die Nachkommen.

Die Vererbung spielt eine große Rolle bei der Bestimmung des sportlichen Talents, das weitgehend genetisch determiniert ist. So ist die Wahrscheinlichkeit zu sportlichen Erfolgen zu gelangen bei Kindern erfolgreicher Sportler größer. Sergijenko (2000) gibt diese Wahrscheinlichkeit mit 50% an, wenn beide Elternteile herausragende Sportler waren sogar mit 75%, wobei aber auch der familiäre Einfluss (→Umwelt) bereits bei Vorschulkindern zu beachten ist (Schmiade & Mutz. 2012). Die Auffassungen zur Vererbung gehen aber in der Wissenschaft noch weit auseinander. So wird die Vererbung der maximalen Sauerstoffaufnahme mit 30% bis 90% angegeben (Bouchard et al. 1997). Ein besonders hoher Grad der Vererbung wurde hinsichtlich der anaeroben (besonders alaktaziden) Kapazität und des maximalen Blutlaktatwertes (→Laktat) sowie der Explosivkraft und der Schnelligkeitsfähigkeiten festgestellt, was hauptsächlich auf die Muskelfaserstruktur zurückgeführt werden kann. Spitzensportler sind Individuen, „die mehrere somatische und physiologische Vorzüge sowie die Fähigkeit, gut auf das Training zu reagieren, geerbt haben. Die Kombination dieser beiden Faktoren kann als die hauptsächliche Prädisposition des sportlichen Talents betrachtet werden“ (ISSURIN u.a. 2006). Der anfangs mit der Epigenetik aufkommenden Euphorie folgte Ernüchterung „und für den Praktiker stellt sich die Frage, ob der Versuch einer direkten Zuordnung des Genotyps zum Phänotyp zielführend sein kann.“ (Ehlert & Simon, 2011, S.86). →Genetik

Vererbbarkeit motorischer Eigenschaften und somatischer Merkmale (Issurin et al. 2006)

 

„Selbst ein perfektes genetisches Profil bedeutet nicht, dass man am Ende Chef wird“ De Neve, amerikanischer Genforscher

 

 

 


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