Feedback

18. April 2017 F 0

Feedback (feedback), engl. für „Rückmeldung“; in der Kybernetik die Rückkopplung oder Rückmeldung von Informationen, der Vergleich von IST zu SOLL.

Im Sport die „Rückmeldung von Handlungs- und Lernresultaten, die neben der Übung selbst als die bedeutendste Einflussgröße motorischen Lernens betrachtet wird“ (Marschall & Daugs, 2003), wobei Feedback als „ergänzende Rückinformation“ (augmented feedback) grundsätzlich vom sensorischen Feedback („Innensicht“) abzugrenzen ist.

Der Schwimmer kann seine Bewegungstechnik nur aus seiner „Innensicht“ (intrinsisches Feedback) kontrollieren und bedarf zusätzlicher Informationen vom Trainer/Trainingswissenschaftler („Außensicht“). Diese müssen für den Schwimmer verständlich sein und sollten dessen physiologisch und intellektuell begrenztes Aufnahmevermögen (→Nachwuchstraining) berücksichtigen (→Fasslichkeit). Dabei ist zwischen Bewegungsbeurteilung und Korrektur (→Fehlerkorrektur) zu unterscheiden. Bei der Bewegungsbeurteilung sollten im Sinne einer Bekräftigung (→Verstärkung) Fortschritte betont werden, während die Korrektur fehlerzentriert ist (Schnabel et al. 2008, S. 289). Auch verschiebt sich mit zunehmendem Leistungsniveau die Wirkung der verschiedenen Feedbackmuster. Während im Nachwuchstraining noch mit „qualitativem Feedback“ („gut gemacht“) erfolgreich gearbeitet werden kann, möchte der Topschwimmer konkrete Hinweise, die dann erweiterter Mittel bedürfen (→Messplatztraining, →Leistungsdiagnostik). Auch hier zählt „viel hilft nicht immer viel“. So bestätigten Untersuchungen, dass weniger häufige Feedbackinformationen zumeist zu besseren Lernleistungen führte (Magill, 2001). Der Sportler gewöhnt sich an die steten Hinweise und verlernt, selbst über seine Bewegungen nachzudenken (Hattie & Timperley, 2007; Munzert & Hossner, 2008). Besser: „Was meinst Du, jetzt besser gemacht zu haben?“

In Anlehnung an Hattie & Timperley (2007) kann Feedback auf drei einfache Fragen reduziert werden:

  • Was ist das Ziel der Serie, des Techniktrainings (SOLL)?
  • Was wurde erreicht? (IST) (Differenz zum Sollwert)?
  • Was muss getan werden, um das Ziel (SOLL) zu erreichen? Hierbei sollte sich Feedback inhaltlich vornehmlich auf die konkrete Aufgabenausführung beziehen und weniger die Person selbst in den Vordergrund stellen.

Reafferenz, →Gespräch, →Gespräch,Lehrmethoden, →BORG – Skala, →Belastungsempfinden, subjektives

Exkurs: Wiederholt erlebte ich in der Leistungsdiagnostik, dass der Biomechaniker dem Trainer/Sportler umfassende Analysen vorlegte, sich aber dann mit dem Hinweis verabschiedete „Wie ihr das ins Training umsetzt, ist eure Sache“. Nur wenige Biomechaniker haben biomechanische Erkenntnisse und motorisches Lernen effektiv kombiniert. Auch „die Forschung in der Biomechanik hat sich im Allgemeinen auf Messtechniken und ideale Leistungsmodelle konzentriert und nicht darauf, wie man die Biomechanik als Werkzeug zur Änderung der Technik einsetzen kann“ (Buttifield et al. 2009). Aber erst durch die Trainingspraxis erhält die Forschung das entscheidende Feedback über die Effizienz ihrer Methoden.

Mehr zum Thema: Grenn, Würth, Amesberger: Sag ich‘s oder sag ich’s nicht, und wenn, wie? Zur Wirkung von Feedback im Sport. (http://de.in-mind.org/article/sag-ichs-oder-sag-ichs-nicht-und-wenn-wie-zur-wirkung-von-feedback-im-sport?page=2, Zugriff am 30.04.16)

Video (engl.): https://www.youtube.com/watch?v=V-cPCokSlHI (Zugriff 4.04.2019)

 


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