Psychoregulation
Psychoregulation (mental-regulation), Verfahren zur Behebung von psycho-physischen Störungen mit entspannendem Charakter:
- Senkung des Spannungsgrades der Muskulatur (Muskeltonus),
- Erweiterung der peripheren Blutgefäße (Kapillarisierung),
- Senkung der Atemfrequenz und Anheben der Atemtiefe,
- Veränderung der Hirnstromaktivität als Zeichen zentraler Beruhigung,
- Senkung des Grundumsatzes bis zu einem Drittel.
Im Leistungssport kann der Druck, mit Stressoren wie karrierebedrohenden Verletzungen, Leistungserwartungen und unfreiwilligem Karriereende umzugehen, das Risiko psychischer Probleme besonders erhöhen. Dennoch ist die Anpassungsstörung (Adjustment Disorder, AjD), eine Diagnose, die sich direkt auf die Fehlanpassung an einen oder mehrere Stressfaktoren bezieht, in der Literatur zur psychischen Gesundheit von Sportlern praktisch nicht vertreten. Die professionelle Unterstützung, die einem Athleten unter Druckbedingungen zuteil wird, sollte sich an seiner individuellen Situation orientieren und die Bewertung der Verwendung von Bewältigungsstrategien einschließen (Simons 2022).
Vorauszusetzen ist, dass der Sportler sich von Ärgernissen/Erlebnissen befreit und auf die Übungen konzentriert. Mit psychoregulativen Verfahren sollen Muskelspannungen und psychische Spannungen gelöst werden (vgl. Wottke 2004). Obwohl die Fähigkeit zur Psychoregulation teilweise spontan vorhanden ist, empfiehlt sich zunächst unter Anleitung von Psychologen das Üben psychoregulativer Verfahren wie autogenes Training, konzentrative Entspannung, ideomotorisches Training und progressive Relaxation. Die Effizienz hängt dabei von der Identifikation mit den geplanten Interventionsmaßnahmen, der Beherrschung mentaler Techniken, dem anforderungs- und problemorientierten Einsatz der Übungsformen, der Kombination mit anderen Verfahren (Atemtechniken, Musik), von wettkampfnahem Trainingsbedingungen und der Erfolgskontrolle ab (Frester, 2001). Inzwischen werden alle Maßnahmen zur Schaffung optimaler psychischer Voraussetzungen für bestimmte Bewegungshandlungen durch selbst- oder Fremdbeeinflussung als Psychoregulation verstanden, eine einheitliche Theorie steht noch aus (Baumann, 2006). →Training, mentales, →Entspannung, →Relaxationstechniken
„Die Einstellung hat entscheidenden Einfluss darauf, wie etwas verläuft – was für den einen ein Desaster ist, ist für andere eine Herausforderung“ Wayne Goldsmith, australischer Trainingswissenschaftler
Mehr zum Thema: http://www.sportunterricht.de/lksport/psychoreg.html – Zugriff 02.04.22