Überlastung
Überbelastung (overloading), über ein erträgliches Maß hinausgehende Belastung, z.B. Knochenbruch bis zum Erschöpfungssyndrom, In der Psychologie spricht man eher von Fehlbelastung/Fehlbeanspruchung. →Übertraining
Mit steigendem Trainingsumfang und zunehmendem Alter gehen Überlastungserscheinungen einher, wie muskuläre Dysbalancen, Achillessehnenreizung, Fersensporn, Kniescheibenschmerz oder Stressfraktur. Oft wird zu wenig beachtet, dass Knorpel, Sehnen, Bänder und Knochen eine etwa dreimal längere Anpassungszeit an die Trainingsbelastung als die quergestreifte Muskulatur benötigen, weil sie als Bindegewebsstrukturen schlechter durchblutet sind. Besonders kritisch sind ererbte oder unfallbedingte Formabweichungen im Körperbau.
Eine einfache Regel zur Vorbeugung lautet: Umsicht bei der Vor– und Nachbereitung des Trainings (Neumann, G.: https://www.loges.de/service/magazin/ueberbelastung-und-fehlbelastungsfolgen-im-sport/).
Von einer Fehlbelastung spricht man, wenn die (eigentlich wertneutralen) psychischen Belastungen zu einem Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen von Schule/Studium/Beruf oder Sport und den persönlichen Leistungsvoraussetzungen und damit zu einer Situation der Überforderung oder Unterforderung führen. Psychische Fehlbelastungen sind demnach alle Anforderungen und Belastungen, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Gesundheit beeinträchtigen. →Prinzip der Einheit von Belastung und Erholung, →Karriere, duale
Exkurs: In der epidemiologischen Literatur zu Sportverletzungen besteht eine große Inkonsistenz hinsichtlich des Begriffs Überbeanspruchung. Die Autoren eines systematischen Reviews empfahlen, den Begriff der Übernutzung zu verwenden, wenn auf den Verletzungsmechanismus Bezug genommen wird. Eine Arbeitsdefinition des Begriffs Überbeanspruchung sollte in der Verletzungsüberwachung verwendet werden, so dass Verletzungen aufgrund von Überbeanspruchung durch einen Mechanismus des allmählichen Beginns und eine zugrundeliegende Pathogenese wiederholter Mikrotraumata gekennzeichnet sind (Neil et al. 2018).