Begriff: Biomarker
Biomarker
Biomarker – messbare biologische (genetische, anatomische, physiologische oder biochemische) Merkmale, die als Referenz für Prozesse und Krankheitszustände im Körper verwendet werden können. S
In der Trainings– und Wettkampfbelastung sind Speichelbiomarker vielversprechend, da sie physiologische Veränderungen aufgrund von Stress widerspiegeln. Am häufigsten wurden hormonelle Biomarker herangezogen. Die Rangfolge der untersuchten akuten Stressoren führen Muskelschäden und -ermüdung an, gefolgt von Schlafentzug, multiplen Stressoren, Dehydrierung und Umweltfaktoren. Biomarker wie Kreatinkinase, Aspartat-Aminotransferase, Harnsäure, Cortisol, Testosteron und das Verhältnis von Testosteron zu Cortisol waren Indikatoren für Muskelschäden. Dehydrierung beeinflusste die Osmolalität (Verteilung osmotischer Substanzen in Flüssigkeiten), das Gesamtprotein, die Flussrate und die Chloridionenkonzentrationen. Schlafentzug wirkte sich auf die Proteine, Peptide und Alpha-Amylase-Spiegel (u.a. Hinweis auf Entzündung der Bauchspeicheldrüse) aus. Umweltstressoren wie Hypoxie und kalte Temperaturen veränderten die Cortisol-, pH-, Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEA-S)- und Speichel-IgA-Spiegel (Konzentration Immunglobulin im Blut). Die aktuelle Forschungslage zeigt, dass verschiedene Biomarker im Speichel auf akute Stressoren reagieren und Proteom-Panels vielversprechend für die Vorhersage physischer und kognitiver Ergebnisse sind, die für die Einsatzbereitschaft von Leistungssportlern relevant sind (Lindsay et al. 2025)
Beumer Prieto et al. (2025) unterstreichen, wie wichtig es ist, geschlechtsspezifische Referenzintervalle und die Auswirkungen kürzlich erfolgter körperlicher Aktivität bei der Interpretation von kardialen Biomarkern bei Sportlern zu berücksichtigen. Bei paralympischen Schwimmern zeigten die Biomarker nach einem Hauptwettkampf totz der reduzierten Trainingsbelastung eine erhöhte Stressreaktion. Deshalb können Anpassungen der individuellen Erholungsprotokolle nach dem Wettkampf erforderlich sein, damit die Athleten ihre Leistung während der gesamten 10 Wettkampftage maximieren können (Sinnott-O`Connor et al. 2018).