Prävention
Prävention (prevention), lat. praevenire „zuvorkommen“; vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Gefahren und Begrenzung von Risiken, die sich aus menschlichem Handeln ergeben können. Sie beziehen sich zumeist auf die Gesundheit, so zur Verhinderung oder Verzögerung von Krankheiten oder Verletzungen. Unterschieden wird dabei zwischen der Primärprävention (Maßnahmen des Risikoschutzes bei Gesunden), der Sekundärprävention (Vorsorgemaßnahmen um Krankheiten frühzeitig diagnostizieren und Patienten therapieren zu können) und der Tertiärprävention (Maßnahmen, um nach Krankheiten Rückfälle und Folgeschäden zu verhindern oder abzumildern) (ÄrzteZeitung vom 9.09.2009).
Sport (im Sinne von Bewegung) ist optimal zur Prävention von Krankheiten. Andererseits erfordert der Leistungssport selbst umfassende vorbeugende Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit. Diese dürfen sich aber nicht nur auf den Schutz vor Verletzungen und Krankheiten beschränken, sondern sollen auch vor Gewalt (sexueller Missbrauch) oder Drogen (Doping) schützen. Die beste Prävention für die Belastungen im Hochleistungstraining ist ein systematischer langfristiger Aufbau, beginnend mit einem vielseitigen Nachwuchstraining. →Vielseitigkeit, →Wirbelsäule, →Dysbalancen, muskuläre, →Funktionssyndrome, →Schwimmerschulter, →Schwimmerknie.
Die Präventivmedizin (→Prophylaxe) sollte frühzeitig wirkender Bestandteil des leistungssportlichen Trainings sein. Hier geht es vor allem darum, Informationen über den individuellen Zustand des Halte- und Bewegungssystems (→Bewegungsapparat) für belastbarkeitsdienliche Maßnahmen zu nutzen. Die wirksamste Prävention ist dabei die primäre Prävention, die durch regelmäßige Haltungsgymnastik und der Beachtung des Prinzips der Einheit von Belastung und Erholung gesundheitliche Störungen bereits im Vorfeld vermeidet. Die sekundäre Prävention versucht mit therapeutischen Verfahren (→Physiotherapie) weitere Folgeschäden zu verhüten und die vollständige Wiederherstellung zu erreichen (→Regeneration), während die tertiäre Prävention versucht, die Folgen von Erkrankungen zu begrenzen oder auszugleichen (Fröhner, 2002). Zur trainingsbegleitenden Prävention von Schwimmern sind zu empfehlen:
- jährliche Sporttauglichkeitsuntersuchung,
- präventive Übungsprogramme für die Schulterregion und die Rumpfstabilisation,
- Beachtung der Trainingsbelastung und der Trainingsmittel (z.B. Paddles, Schwimmbank),
- der Bewegungstechnik und der konditionellen Voraussetzungen des Schwimmers (Kreisel 2000).
Exkurs: Während der Corona-Pandemie bestimmte das „Präventions-Paradox“ die Debatte. Gerade in einer Pandemie ist vorausschauend zu handeln. manchen Bürgern erscheinen aber in Phasen niedriger Inzidenzen Maßnahmen zur Kontaktbegrenzung übertrieben bis sinnlos. Warnungen der Wissenschaft werden ignoriert, auch von Politikern, die sich ängstigen ihre Wähler zu verprellen. Das Ergebnis erlebten wir 2020/21.
Zertifizierte Angebote des DOSB unter „Sport pro Gesundheit“: https://service-sportprogesundheit.de/ – Zugriff 22.11.21
Mehr zum Thema, Flyer für Vereine und Interessierte: https://service-sportprogesundheit.de/179/sportprogesundheitflyer– Zugriff 22.11.21