Adoleszenz
Adoleszenz (adolescence), lat. adolescere „heranwachsen“; Lebensabschnitt zwischen →Pubertätsbeginn und Erwachsenenalter (Jugendalter): ♂ 14./15. – 18./19., ♀ 13./14.-17./18. Lebensjahr, auch als zweite puberale Phase bezeichnet.
Da die zweite puberale Phase am Ende durch eine Abnahme wesentlicher Wachstums- und Entwicklungsparameter gekennzeichnet ist, beginnen für den Trainer im Anschlusstraining die „Mühen der Ebene“. Der fehlende Wachstumsschub und die oft veränderte Interessenlage führen bei vielen Schwimmern zur Aufgabe (→ „drop out“). Das vermehrte Breitenwachstum, die Harmonisierung der Körperproportionen erlauben hingegen höhere Belastungen in Bezug auf den Bewegungsapparat, so auch den Beginn des spezifischen Krafttrainings als auch höhere intensive Anteile im Schwimmtraining. Die gesteigerte Kraftzunahme und die hohe Speicherfähigkeit von Bewegungsengrammen*- erlauben nun eine Spezialisierung nach bestimmten Schwimmarten oder Gruppen (Sprinter/Langstreckler) als ein Merkmal des Anschlusstrainings. „Die ausgeglichenen Körperproportionen, die stabilisierte Psyche, die erhöhte Intellektualität und die verbesserte Beobachtungsfähigkeit lassen die Adoleszenz zum zweiten goldenen Lernalter werden. Die dem Erwachsenen ähnlich hohe psychophysische Belastbarkeit, gepaart mit der noch erhaltenen hohen Plastizität des Zentralnervensystems erlauben die Absolvierung eines umfangreichen und intensiven Trainings“ (Weineck, 2000). Da aber auch Schule/Beruf bereits hohe Anforderungen stellen (→Doppelbelastung, →Karriere, duale) ist großer Wert auf ansprechende Förderung zulegen. →Sportschulen, →Talentförderung
*Engramm = Gedächtnisspur, Summe aller E. ist Gedächtnis
Mehr zum Thema: http://www.praxis-jugendarbeit.de/jugend-probleme-themen/23-Adoleszenz-psychische-Entwicklungsanforderungen.html