Selbstregulation

25. Juni 2023 S 0

Selbstregulation (homeostasis; self-regulation), auch Autoregulation Vermögen, Selbstständigkeit, anforderungsbezogen und bedarfsgerecht zu handeln. Selbstregulation ist ein grundsätzliches Entwicklungsziel im Erziehungs– und Sozialisationsprozess von Kindern; angefangen von der Erziehung zur Sauberkeit bis zum selbstständigen Einhalten sozialer Normen und Rollen. Neben dem Arbeitsgedächtnis ist auch die Fähigkeit zur Selbstregulation für die schulische Lernleistung vergleichbar bedeutsam wie der Intelligenzquotient (IQ) (Blair & Razza 2007, Duckworth & Seligman 2005). →Resilienz, →Volition (Wille),  →Selbstorganisation  

Gerade im Leistungssport kommt es oft darauf an, sich auf den Punkt zu konzentrieren, Leistungsreserven zu mobilisieren und den inneren Dialog positiv zu gestalten. All dies sind Beispiele für Selbstregulation. Dabei unterscheiden sich Sportler darin, wie gut ihnen eine solche Selbstregulation gelingt und auf welche Weise sie versuchen, sich selbst zu regulieren. Unterschiedliche Formen der Selbstregulation können für verschiedene Situationen geeignet sein und unterschiedliche Effizienz haben (Beckmann et al. 2020). So kommt es darauf an, im Wettkampf die eigenen Leistungsmöglichkeiten wirkungsvoll einzusetzen. Das äußert sich in einer leistungsfördernden Regulation aller Situationen unmittelbar vor dem Wettkampf, des Wettkampfablaufes, der Pausen zwischen den Wettkämpfen und der psycho-physischen Nachbereitung (Frester, 2002/1). →Wettkampfvorbereitung, psychologische

Elbe et al. (2003) konnten in einer Studie bei Sportlern der Eliteschulen des Sports nachweisen, dass bei Aussteigern Dropouts gegenüber Leistungssportlern der Faktor „Selbstblockierung“ stärker ausgeprägt war, was aus Schwierigkeiten in der Auseinandersetzung mit der Umwelt erklärt wurde. Dabei werden die sozialen Beziehungen und Kompetenzen als wesentliche Ressource für die Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisation junger Menschen gesehen. →duales System

Exkurs: In den Spielsportarten liegt ein besonderer Fokus auf dem Verhältnis von »Instruktion vs. Selbstregulation“. Wann braucht es ein Erklären und Verstehen des Spiels, wann sind die Akteure in der Lage, sich und das Spiel selbst zu regulieren? Je erfahrener die Spieler sind umso mehr schlägt das Pendel zur Selbstregulation. Der gute Trainer behält die Leine in der Hand, lässt sie aber locker (s. dazu Sportspiel-Symposium der dvs vom 13.-15. September 2018 in Heidelberg).

Mehr zum Thema:

  • Beckmann & Beckmann-Waldenmayer (2020). Selbstregulation im Leistungssport. In: Schüler et al. (Hrg.): Sportpsychologie. Grundlagen und Anwendung, Springer, 445-461

  • Kubesch S. (Hrg.). Exekutive Funktionen und Selbstregulation. Neurowissenschaftliche Grundlagen und Transfer in die pädagogische Praxis. Bern Verlag Hans Huber2014

  • https://www.outoftheb-ox.de/sportpsychologie-12-selbstregulation-im-sport/

       

     


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