Selbstbildung
Selbstbildung (self education), selbstorganisierender Charakter der Bildung und damit das Herz aller Bildung. Selbstbildung geht davon aus, dass der Mensch nicht gebildet wird, sondern sich selbst bildet. In dem Sinne sind Kinder grundsätzlich unbelehrbar. Kinder bemühen sich vom ersten Tag ihres Lebens, die Welt zu erschließen; sie bilden sich mit allen Sinnen. Bewegung und Körpererfahrung („begreifen“) und damit auch der Sport sind Wurzeln des Lernens (Vollmer, 2005). Selbstbildung heißt aber nicht, die Kinder sich selbst zu überlassen. „Erwachsene werden also von Anfang an gebraucht, aber nicht, damit sie den Babys und kleinen Kindern etwas „beibringen“, sondern damit sie die Lebensbedingungen und Alltagszusammenhänge, in denen kleine Kinder leben, so gestalten, dass die Kinder die Kräfte, die sie haben, neugierig forschend einsetzen können“ (Schäfer, 2003, S. 31 und 34). Und Selbstbildung hört nicht mit dem Kindesalter auf. Die Schnelllebigkeit der zunehmend digitalisierten Welt verurteilt uns in dieser Hinsicht zu „lebenslänglich“.
„Kinder sind mehr Forscher als Schüler: Sie müssen experimentieren und daraus ihre eigenen Schlüsse ziehen“. Jesper Juul (1948-2019) dänischer Familientherapeut
- https://www.handbuch-kindheit.uni-bremen.de/teil1_4.html – Zugriff 14.06.23
- Dweck, C. (2016). Selbstbild: Wie unser Denken Erfolge oder Niederlagen bewirkt. Piper-Verlag