Genomforschung

21. Mai 2017 G 0

Genomforschung/Genomik (genomics), seit etwa vierzig Jahren betriebene Forschung zu den genetischen Grundlagen des komplexen Phänotypus körperlicher Leistungsfähigkeit, zunächst im Rahmen von Zwillingsstudien, heute durch Genomanalysen. Dazu zählen das Renin-Angiotensin-System, ACTN3, das EPO/HIF-System, sowie die Gene aus dem Bereich der muskulären Wachstumsteuerung (z.B. →Myostatin). →Genetik, →Genanalyse, →Gendoping

Eine Relevanz der aktuellen Forschungsergebnisse aus der Genomforschung in Bezug auf einen zukünftigen Missbrauch im Sinne eines Gendopings ist derzeit nicht erkennbar. Hier sind die bisherigen Ergebnisse zu vage und zum Teil extrem kontrovers. Eine mögliche Manipulation des Erbguts auf der Basis der Befunde der Polymorphismen-Forschung kann daher zum aktuellen Zeitpunkt definitiv verneint werden. Eine zeitliche Einschätzung, in wie weit hier ein zukünftiges Potenzial entstehen könnte ist aktuell nur schwer möglich. Gleiches gilt auch für die Möglichkeit einer Talentdiagnostik auf der Basis genetischer Befunde.  Zum aktuellen Zeitpunkt ist eine seriöse Einschätzung des individuellen Potenzials der körperlichen Leistungsfähigkeit auf der Basis genetischer Untersuchungen nicht möglich.“ (Wolfarth, 2011, S.5)

Exkurs: Zur Entschlüsselung des ersten menschlichen Genoms benötigten die Wissenschaftler noch 13 Jahre. Im Rady Children’s Hospital San Diego glaubt man, demnächst das Genom in 24 Stunden zu sequenzieren. An die Adresse derjenigen, die meinen nun sei das Problem der Talentfindung gelöst: Kosten der Schnellanalyse 25.000 $ für die billigste Variante (3 Monate) 1.000 $. Also weiter wie gehabt!

Mehr zum Thema: Perspektiven der Genomforschung (https://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/archiv_download/st_genom_99.pdf) – Zugriff 06.05.2019


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