Kontrazeptiva

09. Dezember 2019 K 0

Kontrazeptiva (contraceptives), lat.contra „gegen“ und conceptio „Empfängnis“; empfängnisverhütende Mittel, als hormonale Kontrazeption heute die in Deutschland am weitesten verbreitete Verhütungsmethode.

„Sportliches Training, insbesondere als Leistungssport, kann die hormonelle Regulation des Menstruationszyklus beeinflussen. Einige Aspekte der sportlichen Leistung werden wahrscheinlich auch vom hormonellen Zyklus der Frau modifiziert. Ob und wie hormonelle Kontrazeption die sportliche Leistungsfähigkeit beeinflusst, wird bislang kontrovers diskutiert. Insgesamt besteht eine sehr große interindividuelle Variabilität. Höchstleistungen und Medaillen wurden von Athletinnen zu allen Phasen des Menstruationszyklus und auch von Sportlerinnen unter oraler Kontrazeption erzielt und gewonnen. Im Spitzensport finden sich in unterschiedlichen Sportarten Frauen mit verschiedenen Phänotypen. So sind die Athletinnen in Kraft- und Schnellkraftsportarten muskulöser, die Sportlerinnen in den kompositorischen Sportarten wie Kunstturnen, rhythmische Sportgymnastik oder Eiskunstlauf leichter als Frauen, die keinen Sport oder Breitensport betreiben.“ (Göckenjan et al. 2010).  Aber gerade bei Sportlerinnen kann durch die positiven Effekte auf zyklusbedingte Beschwerden und die Zykluskontrolle eine Verringerung möglicher Leistungsschwankungen erreicht werden (Quelle s.u.). Langandauernde Einnahme oraler Kontrazeptiva beeinflussten die Ausdauerleistung nicht negativ (Joyce et al. 2013; Rechichi et al. 2008). Das konnte speziell für die Wettkampfleistung über 200m Freistil bestätigt werden, allerdings sollten jedoch die Ergebnisse von Schwimmtests mit Blutlaktat vorsichtig interpretiert und die Zyklusphase beachtet werden bei Schwimmerinnen, die ein OC einnehmen (Rechichi & Dawson, 2012).

Im Training der Leistungssportlerinnen ist bei Anwendung der „Pille“ zu beachten, dass orale Kontrazeptiva mit androgenen Komponenten auf der Dopingliste stehen. Es gibt aber weitere Präparate, die Leistungssportlerinnen zur Verhütung gestattet sind.

Exkurs: Bei einer Befragung von 420 Elitesportlerinnen berichtete die Anwender von Gestagen-Verhütungsmitteln von einer Zunahme negativer Nebenwirkungen, insbesondere beim Implantat. Aufgrund der hohen interindividuellen Variabilität der gemeldeten Nebenwirkungen sollten Sportler und Praktizierende einen offenen Dialog führen, um das Wohl des Athleten zu verfolgen (Martin et al. 2018).

Mehr zum Thema: http://vmrz0100.vm.ruhr-uni-bochum.de/spomedial/content/e866/e2442/e9012/e9017/e9177/e9255/index_ger.html  (Zugriff am 9.12.2019)


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