Forschung, empirische

19. April 2017 F 0

Forschung, empirische (empirical research), griech. empeiría „Erfahrung“; Empirische Forschung stützt sich auf Beobachtung und Experiment als Werkzeuge zur Lösung wissenschaftlicher Probleme.

Im Sport zielt sie darauf ab, zu Hypothesen zu gelangen, die das Verhalten und Handeln von Menschen im Kontext des Sports erklären können. Die Möglichkeiten und Grenzen sollten aber bekannt sein, wenn man wissenschaftlich verantwortlich arbeiten möchte. Dabei weist die empirische Sportforschung einige Besonderheiten auf, folgt aber letztlich den gleichen Grundsätzen und Regeln der empirischen Forschung (Heinemann, 1998). Mit der empirischen Forschung wird in der Regel nur die äußere Erscheinung einer Sache erschlossen, die erst im Laufe eines Erkenntnisprozesses zum Theoretischen wird. So können nach einer Befragung von D/C-Kadern, die allen Gütekriterien standhält, doch falsche Schlussfolgerungen gezogen werden, wenn die Theorie (die Interpretation) nicht stimmt. Für die empirische Forschung sind folgende Arbeitsschritte zutreffend:

  1. Präzisieren des Forschungsgegenstandes (Was soll untersucht werden? Welche Erkenntnisse liegen vor? Wie groß ist die Praxisrelevanz?),
  2. Konzeption der Untersuchung und der Datenerhebung,
  3. Durchführung der Untersuchung (Materialien, Zeitplanung, Vereinbarungen),
  4. Aufbereitung und Auswertung der Daten,
  5. Ergebnissicherung, Interpretation und Zusammenfassung,
  6. weiterführende Aufgaben und Fragestellungen. (Balz & Kuhlmann, 2006).

Empirische Forschungsmethoden sind: Befragung, Beobachtung, Experiment, Inhaltsanalyse, Diskussion in der Gruppe, Tests, Sekundäranalyse

Exkurs: „Wenn aber Trainingswissenschaft als „empirische, integrative – z. T. transdisziplinäre – anwendungsorientierte Humanwissenschaft“ (Schnabel & Krug, 2011, S. 25 ff.) einzuordnen ist, dann erfordert dies ein Methodenspektrum, welches theoretisch-logische und empirische sowie quantitative und qualitative Methoden umspannt“ (Krug, 2014, S.290). Das Erfahrungswissen von Spitzensportlern und Trainern ist dabei als Informationsquelle unterrepräsentiert. Dieses Wissen kann aber genutzt werden, um empirische Forschungsprozesse zu unterstützen und zu verbessern (Greenwood et al. 2012). Das betrifft u.a. den Rat der Praktiker bei der Vergabe von Forschungsprojekten.


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