Koaktion

07. Juni 2017 K 0

Koaktion (coaction), lat. coactio »(Geld)eintreibung« zu coactus, cogere »drängen, nötigen, zwingen«; Von Thomas (1992) eingeführter Begriff aus der Kooperation in der Gruppenarbeit. Danach ist Koaktion ein zur gleichen Zeit am gleichen Ort vollzogenes, aufeinander abgestimmtes individuelles Handeln mehrerer Personen, sofern die Handlungsausführung und das Handlungsergebnis des einzelnen nicht oder nur minimal von der Leistung des anderen beeinträchtigt wird (Thomas 1992). Dieser Begriff wurde von Soziologen und Sportpsychologen übernommen, ist aber letztlich schwer zu begreifen, da er von „kooperationsfreien Zonen“ ausgeht, die es im Leistungssport kaum gibt, da in der Regel der Einzelkämpfer immer Mitglied einer Mannschaft ist und deren Gesamtergebnis beeinflusst.

Beispiele:  In einer Fußballmannschaft sind die Spieler auf das Zusammenspiel (Interaktion) untereinander angewiesen; die handelnde Kooperation wird maßgeblich durch die Taktik bestimmt. Das Ergebnis einer Schwimmstaffel resultiert zwar aus vier Einzelleistungen, die aber aufeinander abgestimmt sein müssen (Startschwimmer, Festlegung der Wechsel usw.): die Einzelkämpfer sind „gezwungen“, ihr Handeln aufeinander abzustimmen (Koaktion). miteinander zu kooperieren. Auch die Leistungsstärke eines Ruderachters hängt nicht nur von dem Leistungsvermögen der einzelnen Ruderer ab, sondern von der Abstimmung untereinander (Koaktion), wobei dem Schlagmann (ähnlich einem Dirigenten) eine maßgebliche Rolle zukommt.

 


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