Ontogenese, motorische

19. Februar 2021 O 0

Ontogenese, motorische (ontogenesis,motor), Entwicklung der motorischen Fähigkeiten und Bewegungsfertigkeiten des Individuums. Kinder entwickeln sich durch Bewegung. Die damit verbundene Sinneswahrnehmung und Motorik sind die Basis für die Entwicklung des Denkens und der Sprache. Die motorische Ontogenese. verläuft sehr individuell und ist von Wachstumsschüben, Stagnation und Rückbildung begleitet (Normal-, Früh– oder Spätentwickler). Trotz dieser individuellen und geschlechtsspezifischen Abweichungen sowie lückenhaften Erkenntnissen gibt die Klassifizierung der motorischen Ontogenese dem Trainer eine generelle Orientierung.

Exkurs: Ohne das ererbte physische Potential (Erbanlagen) bei Sportlern unterschätzen zu wollen, spielen Umwelt– und Sozialbedingungen eine maßgebliche Rolle. Wenn aber der Sport an den Schulen im allgemeinen „Reformstress“ auf der Strecke bleibt (SPRINT-Studie 2006) und die Kinder vor den Smartphones verkümmern, dann sind motorische Leistungsrückgänge und ein generell schlechteres Bewegungs- und Sportverhalten im Kindes- und Jugendalter, gepaart mit Fehlernährung (ernährung) und Übergewicht die Folge. Diese negativen Adaptionserscheinungen verstärken später ab mittlerem Erwachsenenalter den durch reale Alterung bedingten Leistungsabfall, der durch sportliche Bewegung verzögert werden kann. Damit ergibt sich für den Sport eine Aufgabe von gesellschaftlichem Rang.

Entwicklungsetappen der motorischen Ontogenese und im langfristigen Aufbau des Schwimmers (in Anlehnung an Kirchner 2005, S.31)

Mehr zum Thema: Meinel & Schnabel (2007). Bewegungslehre Sportmotorik – Abriss einer Theorie der sportlichen Motorik unter pädagogischem Aspekt. Meyer & Meyer Aachen


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