Sportarten, olympische

17. März 2023 S 0

Sportarten, olympische (olympic sports), vom Internationalen Olympischen Komitee für das Programm der Olympischen Spiele zugelassene Sportarten. Voraussetzung ist, dass diese Sportart bei den Männern in mindestens 75 Ländern und auf vier Kontinenten (Frauen 40/3) verbreitet ist. Bei den Olympischen Spielen 2016 wurden 39 Sportarten ausgetragen. Bei der Auswahl der Sportart wird oft den Wünschen und Traditionen des Gastgebers entsprochen, was manchmal zu kuriosen Sportarten führte: Taubenschießen (1900), Tauziehen (1900-1920), Seilklettern (1896/1932), Tabak-Weitspucken (1904). Für 2020 bewilligte das IOC Baseball, Softball, Karate, Sportklettern, Skateboard und Surfen.

Bis 724 vor Christus bestanden die Spiele nur aus einem Stadionlauf. Bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 wetteiferten die Athleten bereits in neun Sportarten, Frauen waren noch ausgeschlossen. Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio gab es einen neuen Rekord, da Baseball (nur für Männer)/Softball (nur für Frauen), Karate, Sportklettern, Skateboard und Surfen mit aufgenommen wurden. Auch bei den Winterspielen 2018 gab es im Snowboard, alpinen Ski, Eisschnelllauf und Curling neue Wettbewerbe. Das IOC will auf der Höhe der Zeit bleiben und hat zusätzlich einige Disziplinen für Frauen geöffnet, Sportdisziplinen natürlich, nur zaghaft den Olymp (IOC).

„Allzu viel zerreißt den Sack“ (Müllerweisheit)

Schwimmen ist seit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit 1986 mit ständig steigender Anzahl an Disziplinen im Olympischen Programm, zunächst nur für Männer und seit 1912 auch für Frauen. Als letzte Disziplin wurden die 10 km für Damen und Herren aufgenommen. In Tokio 2020 beabsichtigen FINA und IOC Schwimmen auf 35 Disziplinen zu erweitern (neu: 800F für Männer, 1500F für Frauen und die 4 x 100m Mixed-Lagenstaffel). →Sportschwimmen

Exkurs: Die Nordisch Kombinierten rennen und springen zwar schon seit 1924 für olympische Meriten durch die Winterlandschaft. Obwohl als Alleskönner unter sportlichem Gesichtspunkt hoch geschätzt, sind sie dem inzwischen medienverwöhnten Zuschauern nicht mehr spektakulär genug. Die Hoffnung der Frauen, sie bei den Winterspielen 2026 zuzulassen, erfüllte das IOC nicht. Bei den Männern wurden die Startplätze reduziert. Ein Tod auf Raten. Tradition allein reicht nicht. Wichtiger sind die Klicks und Likes in den sozialen Medien weltweit. Dagegen kommen die relativ hohen TV-Einschaltquoten in Deutschland nicht an. Im Olympiazyklus 2017-2021 konnte das IOC vor allem mit dem Verkauf von Fernsehrechten 7,6 Milliarden Dollar einnehmen. Und da vermarktet sich der Snowboarder mit seinen akrobatischen Einlagen besser als der durch den Winterwald hechelnde Langläufer. In Paris 2024 betreten erstmals die Breakdancer die olympische Arena… (nach einem Beitrag von Fiedler & Neumann im SPIEGEL vom 25.02.23).

Mehr zum Thema: http://www.olympia-lexikon.de/Sportarten_der_Olympischen_Sommerspiele


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert