Wertorientierung (value orientation), „Fähigkeit des Menschen, gesellschaftliche und individuelle Tätigkeiten sowie ihre unterschiedlichen Ergebnisse zu erkennen und zu werten“ (Kuhnke & Sperling in Schnabel & Thieß, 1993, S. 948). Sie sind Ausdruck der Bedeutsamkeit, die den Eigenschaften zur Bedürfnisbefriedigung beigemessen werden. Wertorientierungen stehen damit in enger Wechselwirkung zu den Motiven, werden aber nur unter bestimmten ...
Wert, sozialer (social value), gesellschaftlich bedingte Handlungs– und Verhaltensorientierung, die jede Gesellschaft für sich macht und damit Anstandsregeln im Miteinander fixiert. Der in den 70iger Jahren erfolgte Wertewandel von Leistung und Pflichterfüllung zur Dominanz von Selbstentfaltung, Lebensqualität und Lebensgenuss trifft den Sport unterschiedlich (→Gender mainstream, mehr Bedarf an Breiten– und Gesundheitssport, weniger an Leistungssport, Ablehnung ...
Wegezeiten (time for ways), Der Begriff ist nicht einheitlich definiert. Juristisch ist Wegezeit zum einen die Zeit für die An- und Abfahrt des Arbeitnehmers zum Betrieb des Arbeitgebers (ErfK/Preis, 17. Aufl. 2017, BGB, § 611, Rn. 513), zum anderen berufsbedingte Reisezeit (Dienstreise). Die hierfür eingesetzte Zeit stellt keine Arbeitszeit dar und muss daher durch den Arbeitgeber ...
Ware (im Englischen keine Entsprechung; goods), Produkt menschlicher Arbeit zur Bedürfnisbefriedigung. Mit der zunehmenden Kommerzialisierung unterliegt der Sport auch den Gesetzen des Marktes, er wird selbst zur Ware, so auch der Sportler, der als Produkt die sportliche Leistung anbietet. Sein Gebrauchswert äußert sich in der Befriedigung der Interessen der Zuschauer und ist damit stark an ...
Wahrnehmung, interpersonelle (perception, interperson), auch Personenwahrnehmung; gegenseitige Wahrnehmung von sich wechselseitig beeinflussenden Personen oder Gruppen. →Fremdbild, →Selbstbild
Vorurteil (prejudice), vorgefasste, sachlich und an Erfahrungen nicht überprüfte Meinung zu Dingen, Personen oder Gruppen („Denkschablone“). Diese ist zumeist übernommen und hartnäckig, weshalb sich ihr Abbau schwierig gestaltet („Es ist leichter ein Atom zu spalten als ein Vorurteil“ EINSTEIN). Die meisten Vorurteilsdefinitionen konzentrieren sich auf Vorurteile negativen Inhalts, da diese eher als positive Vorurteile schädigende ...
Vorbild (idol; ideal; model), Person, die zur Nachahmung anregt, nach FREUD ein psychodynamischer Prozess, der Angleichung des eigenen Ich an das Vorbild, des Findens von eigenen Wertmaßstäben, Denk– und Verhaltensweisen (→Einstellungen, →Ideale). Das Vorbild wirkt besonders im Bereich des motorischen Lernens durch Antrieb, Attraktivität, Aktion und Akzeptanz (Kirchner & Pöhlmann, 2005). Bei der Erziehung junger ...
Umfeldmanagement (milieu management), Abstimmen des Umfeldes auf die persönlichen Ziele oder als öffentliches Vorhaben zur Steuerung in den politischen und gesellschaftlichen Umfeldern. Es ist als strategisches Umfeldmanagement bedeutsam für die Akzeptanz von Projekten in der Öffentlichkeit. Im Leistungssport ist Umfeldmanagement eine Serviceleistung der Laufbahnberatungen der Olympiastützpunkte zur Unterstützung von Kadersportlern bei der Organisation ihres sozialen ...
Umfeld (milieu) die Gesamtheit der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen, unter denen sich jemand entwickelt. Diese Entwicklung verläuft nach dem ökosystemischen Ansatz von Bronfenbrenner (1981) auf verschiedenen Systemebenen: in Mikrosystemen (Familie, Schulklasse, Arbeitsteam) im Mesosystem als Beziehung der Mikrosysteme untereinander (z.B. Verein und Elternhaus) im Exosystem als ein einflussreiches System ohne zugehörig zu sein (z.B. ...
Überbehütung (over protecting), überzogene beschützende Haltung gegenüber dem Kind, wodurch der Erfahrungsraum des Heranwachsenden eingeschränkt wird und die Entwicklung von eigenen Fähigkeiten, Selbstständigkeit, Selbstvertrauen und Durchsetzungsfähigkeit erschwert wird (Psychologisches Wörterbuch 2004). Man tut dem Kind keinen Gefallen, wenn man ihm alle Steine aus dem Weg räumt. Schon von Anfang an sollten Grenzen gezogen werden, d.h. ...