Narzissmus
Narzissmus (narcissism), mythol.: Narziss verliebte sich in sein Spiegelbild; allgemein Verliebtsein in sich selbst bis zum Ausdruck eines gesunden Selbstwertes. In der Psychologie Persönlichkeitsstörung, die gekennzeichnet ist durch mangelndes Einfühlungsvermögen (Empathie) und Kritikempfindlichkeit auf der Grundlage eines geringen Selbstwertgefühls.
Nach Aussagen vom Psychologen sind manche Berufsgruppen besonders häufig von narzisstischen Persönlichkeitsstörungen betroffen, neben Topbankern, Politikern auch Spitzensportler. Ronaldo erklärte sich den Hohn der gegnerischen Fans: „Ich bin reich, schön und ein großartiger Spieler. Es gibt keine andere Erklärung“ (Spiegel 26/2016, S.122). Eine Studie im Fußball ergab, dass problematische Spieler Merkmale mit Narzissten teilen (Leggat et al. 2020). Nun haben aber in allen Bereichen der Gesellschaft Persönlichkeiten, die sich für etwas Besonderes halten auch Besonderes geleistet. „Einige Formen des Narzissmus sind gut, ja sogar notwendig, um ein glückliches und erfülltes Leben führen zu können“ (Malkin, 2016). Solche Menschen charakterisiert Führungsstärke, Enthusiasmus und Kreativität, durchaus Eigenschaften für einen erfolgreichen Weg „an die Spitze“. Aber alles hat sein Maß. Narziss fiel beim Betrachten seines Spiegelbildes ins Wasser und ertrank. Gibt es eigentlich im Garten des Weißen Hauses einen Teich (gültig bis 20.02.21)?
Exkurs: Die Kombination aus Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie nennen Psychologen die „dunkle Triade“ (dark triad). Sie treibt oft Menschen durch Rücksichtslosigkeit zum Erfolg. Die Dunkle Triade kann auch im Sport zu einer besseren Aufgabenleistung führen, wobei dieser Effekt durch die Wettbewerbsorientierungen der Athleten noch erhöht werden kann (Vaughan & Madigan, 2020). Nicht frei von Narzissmus sind auch einige „Helikoptereltern“, deren Kinder ein großes Stückweit ihrer Erwartungshaltungen bedienen. Dabei erweist sich die allzu penetrante Einflussnahme auf die Karriere ihrer Kinder für deren Leistungsfähigkeit bzw. sportliche Langzeitperspektive als kontraproduktiv (Straub, G. 2017).
„Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze“ Oscar Wilde (1854-1900) irischer Schriftsteller
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