Inaktivitätsatrophie
Inaktivitätsatrophie (atrophy, caused by inactivity), durch Ruhigstellung (Bettruhe, Gipsverband…), aber auch durch überlangen Trainingsausfall bedingter Schwund von Muskeln und Geweben (→Degeneration). Histologisch wurde besonders eine Rückbildung der Muskelfasern vom Typ II gefunden. Ohne entsprechende Reize nimmt die Muskelfaseratrophie ab dem 25. Lebensjahr stetig zu (Gisler, 2011). Auch psychische Störungen in Verbindung mit fehlender Aktivität können zur Rückbildung von neuronalen Strukturen und deren Funktionen führen. Auch wenn motorische Fähigkeiten über die Zeit recht stabil sind (z.B. Fahrradfahren), so müssen sie im Sinne ihrer höchsten Ausprägung ständig trainiert werden (z.B. Fingerfertigkeit des Pianisten bis zum Technikerhalt im Leistungssport).→Atrophie
Da sich der Muskel durch Inaktivität auf ein Viertel seiner ursprünglichen Größe zurückbilden kann, ist die Inaktivitätsatrophie für Sportler mit erheblichen Formverlust verbunden. Bei plötzlicher Ruhestellung kann durch isometrische Muskelanspannung oder EMS eine zu starke Inaktivitätsatrophie und damit ein Leistungseinbruch verhindert werden (Kresse, 1985).