Koedukation
Koedukation (coeducation), lat. con „zusammen“ + educare „erziehen“= „Gemeinschaftserziehung“; gemeinsames Unterrichten und Erziehen von Jungen und Mädchen, seit 1960 für alle Regelschulen in der BRD verbindlich. Verschiedentlich wird der Begriff auf Rassen und Religionen ausgeweitet. Der Beitrag der Koedukation zur Chancengleichheit der Geschlechter wird als gering eingeschätzt. Teilweise wird die Geschlechtertrennung als sinnvoll betrachtet, wenn geschlechtsspezifische Rollen- und Kompetenzzuweisungen im Unterricht die Schüler benachteiligen (z.B. Mädchen im Sportunterricht). Man spricht dann von reflexiver Koedukation. Abzugrenzen von Inklusion als Einbeziehung des Menschen in die Gemeinschaft/Gesellschaft.
Die meisten Veröffentlichungen zur Koedukation betreffen den Sportunterricht. Der Vereinssport unterscheidet sich vom Schulsport durch die Freiwilligkeit seiner Akteure. Die nicht so starre Bindung an Altersklassen (z.B. in Leistungsgruppen) hat das Problem mehr pragmatisch geklärt. In den Schwimmvereinen haben sich gemischtgeschlechtliche Trainingsgruppen bewährt, da sich inzwischen die Wettkampfdisziplinen zwischen den Geschlechtern (seit 2017 selbst über 800/1500F) angepasst haben. Unterschiede im späten Kindes– und frühen Jugendalter sind weniger fehlender Gleichberechtigung geschuldet, sondern mehr der durch die unterschiedlichen Wachstums– und Leistungsverläufen differenzierten Trainings– und Wettkampfgestaltung. →Geschlechtsdimorphismus