Reversibilität

23. Februar 2023 R 0

Reversibilität (reversibility), lat. reversus ‚umgekehrt‘; Umkehrbarkeit von Prozessen, in der Physik eine umkehrbare thermodynamische Zustandsänderung. Eine reversible Krankheit ist heilbar, nicht heilbar ist dementsprechend „irresversibel“. In der Psychologie das Umschalten von Gedankengängen, die Dinge aus einer Perspektive zu sehen oder auch aus dem entgegengesetzten Blickwinkel zu betrachten.

Beispiel:  Ein Kind, das beispielsweise die Frage, „hast du einen Bruder?“ beantwortet, „ja, den Thomas“, dann aber die Zusatzfrage, ob der Thomas auch einen Bruder habe verneint, hat die Reversibilität dieser Beziehung noch nicht erkannt (Beispiel aus http://psychologie-news.stangl.eu/106/reversibilitaet).

Nach dem Reversibilitätsprinzip gehen im Training je nach Umfang der Belastungsreduzierung Trainingseffekte gänzlich oder teilweise verloren (Umkehr in den Ausgangszustand). Die körperlichen Funktionssysteme bilden sich nicht gleich schnell und stark zurück. Innerhalb der ersten 3–4 Wochen
scheinen überwiegend zentrale und metabolische Rückbildungen aufzutreten. Erst dann kommt es vermehrt zu peripheren Rückbildungen, so die Ausdauerleistungsfähigkeit um 4 bis 25 Prozent. Sehr stark verringert sich bei Kraftsportlern der Muskelquerschnitt. Die Explosivkraft bildet sich langsamer zurück.
Diese Reversibilitätseffekte verlaufen aber je nach Spezialisierung, Trainingszustand und Alter differenziert und sind eine Grundlage der mesozyklischen Gestaltung des Trainings (Donath & Faude, 2020). →Heterochronie, →Detraining, →Deckeneffekt, →Deadaptation

Mehr zum Thema:  http://psychologie-news.stangl.eu/106/reversibilitaet


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