Detraining

27. März 2017 D 0

Detraining (engl.), sowohl die Reduktion des Trainingsumfanges nach Beendigung des Hochleistungstrainings (→Abtraining) als auch der Verlust von Muskelmasse nach Trainingsausfall. Die vollständige Beendigung des Trainings führt zu einem Rückgang der VO2max aufgrund einer Verringerung des Blut- und Plasmavolumens. Zu den kardialen Veränderungen gehören eine Abnahme der linksventrikulären Masse, Größe und Dicke sowie ein Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdrucks, was letztlich zu einem verringerten Herzzeitvolumen und einer verminderten Leistungsfähigkeit führt. Im Stoffwechsel kommt es zu einer Abnahme der Laktatschwelle und des Muskelglykogens, zu einer Zunahme des Körpergewichts, zu einem veränderten Austauschverhältnis der Atemluft und zu Veränderungen der Leistungsparameter. Kurzfristig kommt es zu einer Abnahme der Insulinsensitivität, während die Spiegel von Glukagon, Wachstumshormon und Cortisol unverändert bleiben. In der Skelettmuskulatur kommt es zu einer Verringerung der arteriell-venösen Sauerstoffdifferenz und des Glucose-Spiegels. →Deadaptation

Mujika et al. (1995) verweisen auf den schmalen Grat zwischen Tapern und Detraining. Detraining ist gegenüber Tapering der zeitweilige Komplettverlust der trainingsbedingten physiologischen und Leistungsanpassungen als Konsequenz der Reduzierung oder Einstellung des Trainings. Kurzzeitiges Detraining geht einher mit einem rapiden Verlust der kardiorespiratorischen Fitness, der metabolischen Effektivität und der Atmungs- sowie leistungsgenerierenden Kapazität der Muskulatur. Tapern als „Nur-Belastungsreduzierung“ birgt die Gefahren des Detrainings, verbunden mit den o.g. negativen Folgen für den Wettkampf. Beim Tapern geht es aber um die Verringerung der akkumulierten Ermüdung ohne die zuvor erreichten Anpassungen zu verlieren. Daher lieber mehr als zuwenig Training!

Costill et al. (1984)  beobachteten bei Schwimmern bereits nach einer Woche Inaktivität einen Rückgang des oxidativen Potenzials der Muskeln und eine stärkere Störung des Blut-Säure-Basen-Gleichgewichts (→pH-Wert). Sie verweisen besonders auf die lange Sommerpause nach dem Hauptwettkampf. Wenn die trainierten Effekte so schnell verloren gehen, scheint es, dass es in der Übergangszeit nicht klug wäre, das Training abzubrechen, sondern nach einem reduzierten Zeitplan zu schwimmen, der die Aufrechterhaltung trainierter Zustände erleichtert oder nur geringe Regressionen zulässt (→aktive Erholung). Achtung! Hier haben Physiologen gesprochen. Sie sind für den Kopf (Psyche) nicht zuständig.


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