Neuroathletiktraining (neuro athletic training), auch neurozentriertes Training. Weiterentwicklung des klassischen Athletiktrainings, indem Gehirn und Nervensystem als zentrale Elemente der Bewegungssteuerung ins Training miteinbezogen werden (Lienhard, 2015). „Während Athletiktraining vorrangig outputzentriert ist (Verbesserung von konditionellen Fähigkeiten), bietet Neuroathletik stattdessen eine neurozentrierte Herangehensweise, d.h. die Verbesserung der eingehenden Signale und deren Verarbeitung / Integration stehen zunächst im ...
Pressatmung/-druck (compressed breathing), durch willkürlich behinderte Ausatmung erfolgte Steigerung des Druckes im Brustraum und damit auch im intrathorakalen (im Brustkorb befindlichen) Kreislauf. Die Pressatmung tritt auch unwillkürlich bei sportlichen Aktivitäten mit erhöhten Kraftanforderungen auf (z.B. Gewichtheben). Auch beim Schwimmen wird oft die Ausatmung verzögert und die Luft gepresst. Da durch die Erhöhung des Druckes im ...
Potenzierung (potentiation), lat. potentia ‚Macht, Kraft, Vermögen, Fähigkeit‘, übertragen „erhöhen, vergrößern“; in der Physiologie eine verstärkte Funktion, so können im Krafttraining tetanische (krampfartige) Reize den synaptischen Übertragungsprozess stärken („posttetanische Potenzierung“). Auf das Training übertragen würde die beanspruchte Muskulatur durch maximale Bewegungswiderstände, isometrischer Kontraktion oder durch Elektromyostimulation „vorgereizt“, z.B. wenn vor Hockstrecksprüngen 3-4 maximale Kniebeugen durchgeführt ...
Postaktive Potenzierung (PAP) (Post-Activation Potentiation) („Postaktivierungsverstärkung“), auch neuromuskuläre Präaktivierung; ein gut beschriebenes Phänomen mit einer kurzen Halbwertszeit (~28 s), das die Muskelkraftproduktion bei submaximaler Kalziumsättigung (d. h. submaximaler Muskelaktivierung) erhöht. Sie wurde weitgehend durch eine erhöhte Phosphorylierung der leichten Myosinkette in Typ-II-Muskelfasern erklärt, und ihre Auswirkungen wurden beim Menschen durch Messung der Muskelkraft nach einer Muskelkontraktion ...
Plyometrie (plyometrics), griech. pleiôn „mehr“ uns metreô „messen“; Form des Schnellkrafttrainings, die auf dem Dehnungsreflex der Muskeln und der Kontrolle über diesen sowie des Muskelspindelapparates beruht. Das Belastungsmaximum tritt während der Verlängerung der Muskulatur bei exzentrischer Ausführung auf (= negative Arbeit). Eine Megaanalyse zeigt, dass plyometrisches Sprungtraining die Wiederholungssprintfähigkeit (RSA) und die durchschnittliche Leistung, aber ...
Präaktivierung, neuromuskuläre (neuromuscular pre-activation), mehrere maximale willkürliche Kontraktionen (maximal voluntary contractions, MVCs) der spezifischen Muskulatur vor Belastungen im Wettkampf/Test. Dadurchi werden die aktivierten neuromotorischen Einheiten mit tetanischen Reizfrequenzen erregt. Dies erhöht vorübergehend die Effizienz der Reizübertragung und -fortleitung in synaptischen Verbindungen und Muskelzellen (posttetanische Potenzierung/PTP). Die PTP beschleunigt die Emission von Calciumionen (Ca2+) aus dem ...
Herz-Kreislaufsystem (HKS) (Kreislauf) (heart circulation system), kardiovaskuläres System, Transportsystem, das durch eine Pumpe (→Herz), ein Gefäßsystem (Blutgefäße) und ein Transportmittel (→Blut) die Körperzellen mit den für den Stoffwechsel notwendigen Substanzen sowie Wärme versorgt und Abbauprodukte entsorgt. Sport führt zu einer Ökonomisierung zahlreicher Funktionen des HKS und ist damit ein wichtiger Faktor bei der Verhinderung von ...
Physiologie (physiologie), griech. physiologica „Naturkunde“; als Teilgebiet der Biologie die Wissenschaft von den Lebensvorgängen, als Leistungsphysiologie eine wichtige Grundlage der Trainingswissenschaft. Umgangssprachlich steht physiologisch für normal, gesund, im Gegensatz zu pathologisch. →Sportphysiologie Beispiel: Der Blutdruck ist eine Funktion des Herzzeitvolumens und des peripheren Gefäßwiderstands. Personen, die einem chronischen Ausdauertraining ausgesetzt sind, erreichen einen höheren Belastungs-systolischen ...
Physical working capacity (PWC) (engl.), Parameter zur Bewertung der Arbeitskapazität (working capacity) in Watt auf dem Fahrradergometer, normiert auf eine bestimmte Herzfrequenz, z.B. 130/150/170 Schlägen/min. Damit kann die submaximale Leistungsfähigkeit beurteilt werden ohne eine Ausbelastung zu fordern oder zu erreichen, eine besonders unter klinischem Aspekt bevorzugte Methode. Üblich ist die Angabe der PWC pro Kilogramm ...
Photosynthese (photosythesis), (griech. φῶς phōs „Licht“ und σύνθεσις sýnthesis „Zusammensetzung“); biochemischer Vorgang in der Natur, bei dem mithilfe von Lichtenergie aus energieärmeren Stoffen energiereiche Biomoleküle erzeugt werden. Damit ist die Photosynthese der wichtigste bio-chemische Prozess überhaupt, ohne den weder pflanzliches noch tierisches Leben denkbar wäre Bei der Photosynthese wird zunächst mit Hilfe von den lichtabsorbierenden ...