Apnoetraining (apnea training) von Apnoe = Atemstillstand. Hier willkürlich (nicht pathologisch) herbeigeführt, wie beim Tauchen. Ziel des Apnoe-Trainings ist vor allen Dingen eine verbesserte Toleranz für höhere Kohlendioxidwerte und für niedrigere Sauerstoffwerte. In dem Sinne wird die Atmung beeinflusst durch: Verlangsamung der Atmung = Häufigkeit der Atemzüge pro Minute verringern prozentualen Anteil von “Ausatmung+ Atempause” ...
Relaxation, längenkonstante (relaxation, lengthen-constant), Abnahme der elastischen Spannung bindegewebiger Strukturen bei konstanter Dehnung, die auf der viskoelastischen (teils elastisches und teils viskoses Verhalten) Eigenschaft des Bindegewebes beruht. Gleichzeitig nimmt bei konstanter Spannung die effektive Länge dieser kollagenen Strukturen zu. Während auf einen kurzen Impuls die Faszien zurückfedern (Rebound Effekt), richten sich die molekularen Bestandteile (Kollagenfasern) ...
Rekrutierung (recruitment), lat. recrescere dt. wieder nachwachsen; Einberufung von Soldaten (in Schweiz für Musterung), allgemein das Beschaffen von Personal für Zielgruppen (→Sportkader,→Talentförderung ) In der Physiologie versteht man darunter die Inanspruchnahme molekularer oder zellulärer Ressourcen für einen bestimmten Zweck, wie zum Beispiel die Rekrutierung von Signalproteinen in spezifische Zellkompartimente, um Signalprozesse zu ermöglichen (DocCheck Flexikon). ...
Reiz (stimulus), Signal oder Information aus der Umwelt (äußerer Reiz) oder aus dem Körper (innerer Reiz), die vom Organismus durch die Sinnesorgane wahrgenommen werden und eine Reaktion im Verhalten oder Erleben auslösen. Unterschieden werden adäquate Reize (Übereinstimmung von Reiz und Sinnesorgan, z.B. Berührung und Rezeptoren der Haut), inadäquate Reize (nicht auf Sinnesorgan ausgerichtet, deshalb Irritationen ...
Reizsummation (stimulus summation), zeitliche oder räumliche Summierung mehrerer Einzelreize mit größerem Effekt. Die Fähigkeit zur Integration (Verrechnung) von Reizen, die eine der spezifischen Leistungen des Nervensystems darstellt, beginnt bereits im einzelnen Neuron. Von den Synapsen gelangen an die Nervenzelle erregende Signale (exzitatorische postsynaptische Potentiale = EPSP) oder hemmende Signale (inhibitorische postsynaptische Potentiale = IPSP). Diese ...
Laktat (lactate), lat. lactis „Milch“; fälschlich als Milchsäure bezeichnetes Dissoziationsprodukt (Dissoziation = Aufspaltung einer chemischen Verbindung) derselben im Blut. Im Ergebnis der Glykolyse entsteht als Endprodukt des anaeroben Stoffwechsels Laktat: ADP + Glukose (Glykogen) → ATP + Laktat Laktat kann bei Belastung über die Glukoneogenese wieder zu Glykogen resynthetisiert werden, die Glykolyse wird quasi rückwärts ...
Reizstufenregel (stimulus step rule); auch ROUX-Prinzip nach dem deutschen Arzt Wilhelm Roux, der erkannt, dass eine funktionellen Anpassung erst erfogt, wenn Reize müssen eine bestimmte Schwelle überschreiten. Er teilte diese Reize in vier Gruppen ein: unterschwellig (keine Anpassung und keine Leistungsverbesserung) schwach überschwellig (funktionserhaltend) stark überschwellig (Leistungssteigerung durch physiologische und anatomische Veränderungen) zu starke Reize ...
Reizschwelle (stimulus threshold), notwendige Stärke eines Reizes, um eine Reaktion (Erregung) auszulösen. Die Erkenntnisse gehen auf die Reizstufenregel von ROUX (1850-1924) zurück, wonach unterschwellige Reize wirkungslos bleiben, leicht überschwellige Reize das aktuelle Funktionsniveau erhalten, mittlere und starke Reize physiologische und anatomische Veränderungen auslösen und zu starke Reize die Funktion negativ beeinträchtigen (→Übertraining). Langsam kontrahierende Muskelfasern ...
Reizdichte (stimulus density), neurophysiologisch das Zeitintervall zwischen elektrischen Impulsen (Erregung). Zum Beispiel kontrahiert ein auseichend starker Nervreiz (Impuls) über die motorische Endplatte den Muskel maximal (Alles-oder-Nichts-Regel). Danach braucht der Muskel für wenige Millisekunden eine Erholungszeit (Refraktärzeit), in der er nicht wieder erregt werden kann. Die Stärke der Gesamtkontraktion hängt davon ab wie viele motorische Einheiten ...
Reizleitungssystem (conductive system) →Erregungsleitungssystem des Herzens (da nicht der Reiz, sondern die Erregung geleitet wird)