Muskelleistung
Muskelleistung (muscle performance), physiologisch der Betrag an Energie, der durch Muskelarbeit pro Zeitintervall verbraucht bzw. freigesetzt wird, biomechanisch reduziert auf das Produkt aus Muskelkraft (F) und Muskelkontraktionsgeschwindigkeit (v), gemessen in Watt bzw. Nm/t. Hill (1938) verband erstmals die mechanische Leistung eines Muskels und die dazu notwendige Energiezufuhr pro Zeiteinheit mit dem Bewegungsablauf, welcher mit der Verkürzungsgeschwindigkeit des Muskels gekoppelt ist (HILLsche Kurve). Er bewies, dass die Muskelleistung bei unterschiedlichen Belastungen immer konstant ist, weil mit steigender Last die Geschwindigkeit der Kontraktion abnimmt. Im Sport wird das Kraft-Geschwindigkeits-Verhältnis mit isokinetischen Dynamometern erfasst. Bei der Zugarbeit an der Schwimmbank wird zumeist nur die Arbeit (Nm) angezeigt. →Muskelleistungsmethode
Besonders für Sprinter ist eine hohe Zuggeschwindigkeit bei hohen Widerständen (bis 60% des Lastmaximums) gefragt, die durch die Leistung besser als durch die „Arbeit“ repräsentiert wird. Im Stufentest an der Armzugbank erreichen die meisten Schwimmer erst bei mittleren und die Schwimmerinnen bei geringeren Widerständen die höchste Leistung (→Muskelleistungsschwelle). Ziel des spezifischen Krafttrainings ist „die Maximierung der innerzyklischen Leistung insbesondere bei niedrigen und moderaten Bewegungsfrequenzen“ (Witt, 2008, S. 139)
- Lehmann, F., Sandau, I. & Wenzel, U. (2019). Was versteht man unter muskulärer Leistung?. In FAQ Spitzensport-Symposium 2019 – Kräftiger, schneller, ausdauernder? Entwicklung der muskulären Leistung im Hochleistungstraining. (S. 4-7). Leipzig: IAT. Zugriff am 28.05.2019 unter https://www.iat.uni-leipzig.de/datenbanken/iks/win/kraftsymposium_2019/FAQ/mobile/index.html#p=4 – Zugriff 26.06.19
- Video: https://www.youtube.com/watch?v=NqAOkK41pOM – Zugriff 19.11.20