Kortisol
Kortisol/Cortisol (Hydrokortison) (cortisol), lebensnotwendiges Hormon der Nebennierenrinde, das katabol wirkt, Entzündungen hemmt, Glukoneogenese und Fettstoffwechsel fördert. Kortisol steigt bei Stress an und ist somit ein Indikator hoher (auch psychischer) Belastungen („Stresshormon“). Ein dauerhaft hoher Stresspegel führt in die „katabole Falle“. Es werden die Eiweißvorräte der Muskeln und in der Folge das Immunsystem angegriffen.
Unter Stress blockiert Kortisol als Neurotransmitter Hirnregionen, weshalb auf bekannte Verhaltensmuster zurückgegriffen wird, statt sich individuell auf eine Situation einzustellen (Schwabe et al. 2012), was manches Fehlverhalten im Wettkampf erklärt. „Das Verhalten anabol zu katabol wirkender Hormone, wie (freies) Testosteron zu Kortisol, scheint im Sinne einer „hormonellen Trainingssteuerung“ einen Indikator für die physiologische Beanspruchung im Training darzustellen, zeigt aber im Übertrainingssyndrom ebenfalls meist keine Auffälligkeiten.“ (Urhausen & Kindermann, 2000, S.243; Brechtel, 2005). Bei jugendlichen Schwimmern konnte eine signifikante Wirkung des Trainingsprotokolls auf die Speichelcortisolspiegel nachgewiesen werden (Moustogiannis, 2016). Allerdings korreliert die psychische Belastung nicht unbedingt mit der physiologischen Belastung. So kann der Kortikolspiegel bei einer Erhöhung oder Verminderung des Belastungstrainings gleiche Verhaltensrichtung zeigen (Simola et al. 2009). Eine Änderung durch Tapern konnte nicht nachgewiesen werden (Mujika et al. 1996). Zudem sind Kosten und Verfügbarkeit von Kortisol-Bestimmungen für die Trainingspraxis problematisch (s. Exkurs) und bleiben weitgehend dem Labor vorbehalten. Deshalb konnte sich eine Anwendung als Sofortinformation zur Trainingssteuerung, wie noch in den 90er Jahren empfohlen (Maresh et al. 1994), in der Trainingspraxis nicht durchsetzen.
Als Medikament steht Kortisol auf der Dopingliste der beschränkt einnehmbaren Substanzen (Gruppe der Kortikosteroide).
Exkurs: „Seit der ersten Berichterstattung über Speichelhormonmessungen bei Marathonläufern Anfang der 1980er Jahre hat die Praxis der Verwendung von Speicheltestosteron (T) und Cortisol (C) zur Berücksichtigung akuter und rhythmischer Veränderungen ihrer systemischen Gegenstücke erheblich an Dynamik gewonnen. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Studien hinsichtlich der methodischen Protokolle, der Labortechniken und der Interpretation der Studienergebnisse. Diese Unterschiede können die Speichelhormonwerte direkt beeinflussen und damit die Interpretation erschweren, den Vergleich zwischen den Studien und die Verallgemeinerbarkeit der einzelnen Studienergebnisse einschränken. Nach einer Literaturstudie schlagen Hayes et al (2016) eine Reihe von praktischen Richtlinien vor, um die Probenvariabilität in der Speichelhormonforschung zu minimieren.“ (IAT-Datenbank/Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator -kostenlose Version)
Mehr zum Thema: http://flexikon.doccheck.com/de/Cortisol (Zugriff am 17.01.2020)