Melancholiker (melancholic type), griech. mélas „schwarz“ und cholḗ „Galle“, syn. „Trauerkloß“; auf Hippokrates zurückgehender, inzwischen überholter Temperamentstyp, der als Hypochonder und „Schwärmer“ beschrieben wird. Obwohl die Temperamentstypen in der Psychologie und Persönlichkeitsforschung keine Rolle mehr spielen, bieten die Medien und Gurus verschiedenster Couleur auf Klischeebildern beruhende Ratschläge an. Exkurs: Ungeachtet der Position der Wissenschaft zum ...
Mannschaftskohäsion (team cohesion), Zusammenhalt einer Gruppe gegen Druck von außen (sportlicher Gegner, Zuschauer, hochgesteckte Ziele usw.). Es wird zwischen aufgabenbezogener (auf das Ziel ausgerichtet) und sozialer Kohäsion (auf soziale Bindung bezogen) unterschieden. →Mannschaft, →Mannschaftsatmosphäre, →Mannschaftskapitän, →Mannschaftsbildung Bei Individualsportarten wie Schwimmen wird die aufgabenbezogene Kohäsion als bedeutsamer für die Leistung angesehen (Alfermann & Strauß, 2001). Nach ...
Mannschaft (team), Gruppe von Menschen, die in gemeinsamer Tätigkeit ein Ziel anstreben, das im Sport zumeist eine bestimmte Wettkampfleistung einschließt. Mit der Wende wurde das lateinisch (nicht russisch) geprägte „Kollektiv“ „abgewickelt“ und in das englisch geprägte „Team“ überführt. Da Mannschaften oft von starkem Zusammengehörigkeitsbewusstsein (Teamgeist) geprägt sind, sollte in der Individualsportart Schwimmen der „Erziehungsfaktor Mannschaft“ ...
Makrosystem (nach Bronfenbrenner) (macrosystem), Systemebene nach dem ökosystemischen Ansatz des amerikanischen Psychologen Bronfenbrenner, der die Entwicklung des Menschen als „dauerhafte Veränderung der Art und Weise, wie die Person die Umwelt wahrnimmt und sich mit ihr auseinandersetzt“ versteht (1981, 19). Dabei prägt das Makrosystem die ihm untergeordneten Systeme (Mikro-, Meso– und Exosysteme) und kann als „die ...
Machtmotiv/Machtstreben (power motive), Bedürfnis, sich stark und mächtig zu fühlen und sich so selbst zu steuern oder andere zu beeinflussen. Es werden vier Facetten des Machtstrebens beschrieben (McClelland 1978): das anlehnende Machtmotiv. indem man sich an einflussreiche und mächtige Personen oder Gruppen bindet, das selbstbezogene Machtmotiv., indem man Macht über sich selbst ausübt, das eigennützige ...
Lustprinzip (pleasure principle), nach der Freud’schen Psychoanalyse Grundprinzip von Handlungen unter dem Motiv des Lustgewinns. Nach dessen Funktionssysteme der Persönlichkeit (Über-Ich, Ich, Es) arbeitet das „Es“ ausschließlich nach dem Lustprinzip. Es sind Triebe und Bedürfnisse, die nach sofortiger Befriedigung drängen (Häcker & Stapf, 2004). Der unabhängige Sportler (Amateur) unterliegt dem Lustprinzip im Sinne Marcuses, denn ...
Lockerheit (relaxed state, flexibility), optimaler Entspannungszustand sowohl sich und anderen gegenüber (Psychologie) als auch der Muskulatur (Physiologie). Erfolgreiche Leistungssportler beherrschen den geistigen wie physischen Wechsel zwischen An- und Entspannung. Erst entspannte Muskeln und lockere Gelenke gewährleisten ökonomische Bewegungen. Ein ständig angespannter (kontrahierter) Muskel verkürzt sich auf die Dauer und verliert so an Elastizität und letztlich ...
Lob und Tadel (praise and blame), Anerkennung oder Ablehnung einer Leistung oder eines Verhaltens in erzieherischer Absicht. Aus der psychologischen Schmalspurausbildung der meisten Trainer bleibt der einfache Schematismus „Lob = gut“ und „Tadel = schlecht“ hängen. Lob und Tadel gehören zusammen und sind ausgewogen zu gebrauchen (wer Unpünktlichkeit tadelt, sollte auch Pünktlichkeit loben), sonst verfällt ...
Lerntyp (type of learning), individuell unterschiedlich bevorzugter Nutzung der Sinne beim Lernen: visueller Typ (Sehen), auditiver Typ (Hören), haptischer Typ (Fühlen), verbaler Typ (Sprechen). Eine solche Typisierung von Lernverhalten kann dann nützlich sein, wenn die Lernmethoden auf den eigenen Lerntyp abgestimmt werden. Eine reine Trennung ist praxisfremd, da bei der Erfahrung immer mehrere Sinne beteiligt ...
Lerntheorie (learning theory), Modell oder Hypothese zur Erklärung von Lernmechanismen. Beispiele sind: Lernen durch Herstellen von Assoziationen zwischen Vorstellungen, Lernen durch Erwerb von bedingten Reaktionen (klassische Konditionierung), Lernen durch Erwerb einer instrumentellen Reaktion (operante Konditionierung), Lernen durch Einsicht, Lernen am Modell (durch Beobachtung), Lernen durch Versuch und Irrtum. Die verschiedenen Lerntheorien lassen sich nicht hierarchisch ...