Eignungstest
Eignungstest (aptitude test; screening test), Verfahren zur Überprüfung der Eignung für eine bestimmte Tätigkeit.
Im Sport für eine Sportart oder Disziplin. Dabei ist zu entscheiden zwischen Tests die etwas über einen aktuellen Trainingszustand aussagen und Tests, die vor allem eine Entwicklung aufzeigen (→Längsschnitt) und damit (wenn auch bescheiden) prognosefähig sind. Zudem sollte man sich immer bewusst sein, dass mit jeder Selektion Entwicklungswege von Kindern entschieden werden können. Wenn wegen anthropometrischer Messfehler eine falsche finale Körperhöhe oder ein unzutreffendes Entwicklungsalter berechnet werden, dann kann das zu Fehlentscheidungen führen. Folglich sind hohe Anforderungen an die Kompetenz der Tester und den Umgang mit den Messergebnissen zu stellen.
Beispiel: Ostrowski (2002) schlug als Eignungstest zur Aufnahme an die Sportschule eine heterogene Testbatterie durch Kombination von acht Einzeltests vor, die primär elementare konditionelle Leistungsvoraussetzungen abdecken. Sie genügen aber nicht den disziplinspezifischen Anforderungen einer Sportart. Der Medizinballweitwurf sagt etwas aus über die Wurfkraft, aber nicht, dass der Sportler mit den weitesten Würfen auch einmal der beste Schwimmer wird (→Leistungsvoraussetzung).
Exkurs: Wir sollten uns immer bewusst sein, dass wir mit einem Eignungstest nur die Eignung für eine spezifische Fähigkeit ermitteln (z.B. Armzugkraft). Damit treffen wir noch keine Aussage über Begabung oder Talent des Sportlers. Die erkennt man nicht mit einem Test, zu nur einem Zeitpunkt, sondern nur in der Komplexität der Fähigkeiten in ihrer Entwicklung. „Die Eignungs-Tests erfassen in isolierten Test-Situationen nur allgemein vorhandene Merkmale in ihrer jeweiligen Ausprägung. In der konkreten Praxis geht es dagegen um den jeweils konkreten Einzelfall und daher um mehr als bloß um eine Summe von Eignungs-Merkmalen. Es geht vielmehr um ein situationsspezifisch integriertes, ganz individuelles Merkmals-Muster“ (Tiwald, 2002).